Der Autor stellt die Digitalisierung dar als "generationenübergreifenden Kollektivbau". Überraschend startet er seinen Jahrhundertlauf im Norden Frankreichs des Jahres 1746. Da bilden rund sechshundert verdrahtete Mönche einen weiten Kreis. Der Leiter des Experiments berührt eine Antenne:

 Alle Mönche beginnen zu zucken. Mutet dieses Setting wie eine spiritistische Séance im Großformat an, so handelt es sich doch um eine klassische, cartesianische Versuchsanordnung.

Zumindest ich stutzte. Beim Weiterlesen überzeugte mich, wie der Autor die einzelnen Technologiestränge allmählich verwob.

Einen Meilenstein erreichte Charles Babbade als dieser 1822

mit dem Vorgänger seines Computers, der Differenzmaschine, eine Rechenmaschine erzeugt, die eine Legion von astronomischen Rechenknechten zu ersetzen vermochte. Der Rationalitätsgewinn der Maschine war so überzeugend, dass sich Babbage die Unterstützung des englischen Parlaments zu sichern vermochte.

Und er erhielt viel Geld!

Der verschlungene Weg dieser Darstellung kann hier nicht nachgezeichnet werden. Er führt uns, das Gesellschaftliche mitdenkend, auch an Schreckensorte, die man gemeinhin nicht mit dem Thema verbindet:

... in die Konzentrationslager, dorthin, wo die hollerithschen Maschinen das Töten beaufsichtigten. ... In der Abstraktion des Todes war die Leidensgeschichte des Einzelnen nicht mehr mit seinem Namen und seiner Geschichte verknüpft, sondern mit der Zahl, die auf seinen Unterarm tätowiert worden war.

In der Zielgerade ist die »total verwaltete Welt« real geworden:

- nur dass sie, anders als die Theoretiker der Kritischen Schule mutmaßten, nicht auf das falsche Bewusstsein, sondern auf jenen Einbruch des Digitalen zurückzuführen ist, als dessen Teil wir uns selber begreifen, ja dessen politische wie sozioplastische Konsequenzen wir uns in dieser Form überhaupt erst einmal vor Augen führen müssen.