Diane Hielscher hat eine der angenehmsten Stimmen im deutschen Radio. Die Berlinerin ist Kommunikations-Coach, Podcasterin und moderiert die Morgensendung bei Deutschlandfunk Nova. Dabei ist sie wach, direkt und gut gelaunt, biedert sich aber nie an oder macht übertrieben auf jugendlich.

Im Gespräch bei den Kollegen von Deutschlandfunk Kultur erzählt sie ihre sehr private Geschichte. Nach dramatischen Ereignissen trennte sie sich vom Vater ihrer beiden Kinder: "Es war nicht nur die Liebe kaputt, sondern auch das Bild, von dem ich dachte, dass ich es leben muss."

Hielscher hatte Panikattacken, sie weiß heute: das Ende einer Beziehung ist ähnlich wie der Tod eines geliebten Menschen. Was tun? Wie findet man das – diese Selbstliebe? Sie las viel und befolgt selbst simpelste Ratschläge wie: in den Spiegel schauen und "Ich liebe dich" sagen. Ein Dankbarkeitstagebuch führen. Malen – was für sie nur eine Form der Meditation war.

Nach 20 Minuten nimmt dieses intensive Gespräch richtig Fahrt auf: "Wir denken jeden Tag 60.000 Gedanken, und die meisten davon sind Müll." Eine Paartherapeutin meinte zu ihr: "Monogame Beziehungen? Das gibt es gar nicht! Wir machen uns vor, uns nur noch gegenseitig zu begehren. Das monogame Ideal ist das Problem".

Und: Öfter mal alleine zu sein habe ihr "den Arsch gerettet". Die Moderatorin lernte, radikal für sich verantwortlich zu sein – für Gedanken und Gefühle:

Nur, weil jemand etwas getan hat, das mich verletzt, kann ich nicht sagen ‚Du hast mein Leben zerstört‘. Alle werden immer irgendetwas tun, was mir nicht gefällt. Und wenn ich mich immer wieder darüber aufrege, dann bin ich irgendwann sehr kaputt.

Diane Hielschers fünf Ratschläge:

• Deautomatisieren (Meditieren etc.)
• Schreiben – was sind deine Werte? Wie willst du leben?
• In den Flow kommen – was macht so viel Spaß, dass du mehr davon willst?
• Neue Dinge lernen – so fühlt man sich selbstwirksam
• Verbundenheit zu ALLEN Menschen – und sei es zum Kioskverkäufer