Zurück zum Vorsatz für 2021: Mehr Positives piqen. Also. Kennst Du den Wellerman? Nein? Nun, wenn man den Menschen auf der Kurzvideo-Plattform TikTok zuhört, dann kommt der Wellerman hoffentlich bald und bringt Zucker, Tee und Rum. Wer jetzt völlig verwirrt ist, dem hilft der YouTube-Kanal Going Off-Topic weiter, der in rund sieben kurzweiligen Minuten in ein in den vergangenen Wochen viral gegangenes Internet-Phänomen einführt: Sea-Shantys.

Wellerman craze has hit: when Nathan Evans (@nathanevanss), a Scottish singer, uploaded a video of himself singing the start of an old sea shanty, he had no clue how viral it would become. But soon after, the duets came: @_luke.the.voice_ , @apsloan01 , @the.bobbybass, and @jonnystewartbass rounded out his contribution to create a melodious rendition of "Soon May the Wellerman Come" that took the internet by storm. It's not hard to see why. The harmonies ("gentle thiccness," as singer Jonny Stewart referred to it) combined to capture the attention of millions across the world.

In aufwendigen Video-Kollagen aus mittlerweile Dutzenden verschiedener Stimmen und Instrumente (und Bernie-Sanders-Memes), singen Menschen unter dem Hashtag #shantytok​ zusammen Seemannslieder. Going Off-Topic versucht dabei nicht nur, die aktuelle Faszination verständlich zu machen, sondern wirft auch ein knappes kulturgeschichtliches Schlaglicht auf den Ursprung und die Funktion der Musiktradition. Möge der Wellerman also bald kommen!

(Und um doch wieder kurz ernster zu werden: Der #shantytok-Hype hat natürlich auch wieder Diskussionen ausgelöst, gerade zur Bedeutung von Shantys im Kontext des Kolonialismus. Diese verlaufen aber angenehm zivil. Das akademische Portal The Conversation hat gleich mehrere Analysen zu »Soon May The Wellerman Come« online, etwa über die Referenzen des Lieds zum Sklavenhandel oder die Beziehungen von Walfängern und Ureinwohnern im Neuseeland des 19. Jahrhunderts. Und ich weiß jetzt mehr über Shantys und Walfang als je zuvor.)