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Technologie und Gesellschaft

Sieben Strategien, um Social Media wieder demokratischer zu machen

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsMontag, 18.01.2021

Eigentlich hatte ich mir für 2021 vorgenommen, mehr Positives und Konstruktives zu piqen. Die Fortsetzung von 2020 am 6. Januar hat diesen Vorsatz leider sofort wieder scheitern lassen, aber zumindest jogge ich noch. Derweil befeuern anschlussfähige Verschwörungsideologien und entfesselte Kommunikationspraktiken aus dem Netz die ohnehin schon weltweit bestehenden und ernstzunehmenden gesellschaftspolitischen Spannungen. Und während einerseits Menschen dauerhaft durch anonymen Hass – Arte hat hierzu gerade erst eine kleine Doku produziert – aus dem demokratischen Diskurs vertrieben werden, wird andererseits völlig zu Recht diskutiert, welche Macht die großen Plattformen auf unsere Kommunikation ausüben dürfen sollen. Uneingeschränkte »Freedom of Speech« kann – wie der Digitalforscher David Golumbia eindrucksvoll im Boston Globe argumentiert – jedenfalls nicht mehr der Weisheit letzter Schluss sein:

Freedom of speech is a cherished value primarily because it promotes democracy: Because governmental power is held by the people, the people must be able to freely exchange ideas without restraint and without fear of reprisal. Yet many of the same people […] who say their freedom of expression is inhibited by ›censorship‹ attack or undermine the foundations of democracy.

Lösungsstrategien, um Social Media wieder fest auf ein demokratisches Fundament zu stellen, gibt es reichlich und auch der hier gepiqde Artikel von Marcel Rosenbach, Max Hoppenstedt und Patrick Beuth aus dem Spiegel erfindet das Rad nicht neu. Dennoch ist es sehr lesenswert, sieben der vielversprechendsten Ideen noch einmal so kompakt versammelt und gut beschrieben zu sehen. Dazu gehören No-Brainer wie die konsequente Strafverfolgung von Rechtsverstößen im Netz, wie etwa Beleidigungen und Hetze, aber auch durchaus ambitioniertere Vorschläge, wie die Gründung öffentlich-rechtlicher Online-Kommunikationsnetzwerke oder die Regulierung der großen privaten Akteure durch unabhängige und demokratisch legitimierte Plattform-Räte, wie sie der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ins Gespräch gebracht hat:

Darunter versteht er »eine neu zu gründende Institution als Anlaufstelle, Schiedsrichter und Korrekturinstanz von Fehlentscheidungen«, wie er in seinem Buch »Die große Gereiztheit« schreibt. »In einem solchen Plattform-Rat kämen Plattformbetreiber, Journalisten, Verleger, Wissenschaftler und Vertreter der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammen.« Sie sollten »die inzwischen gefährlich normal scheinende und seltsam natürlich wirkende Intransparenz der publizistischen Vorentscheidungen durch Plattformbetreiber der allgemeinen Analyse und der öffentlichen Kritik zugänglich« machen.
Sieben Strategien, um Social Media wieder demokratischer zu machen

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Kommentare 2
  1. Ria Hinken
    Ria Hinken · vor mehr als 3 Jahre

    Ich habe das Buch von Bernhard Pörksen gelesen. Sehr zu empfehlen! Handlung ist dringend angesagt. Es wurde schon viel zu lange gewartet. Es ist erschreckend, dass gut recherchierte Artikel plötzlich ins Gegenteil verkehren, wenn sie über Facebook & Co. mit falschen Interpretationen verteilt werden. Ein Beispiel gibt Martin U. Müller gerade über den Spiegel Newsletter.

    1. Christian Huberts
      Christian Huberts · vor mehr als 3 Jahre

      Danke für die Empfehlung! Das Buch gibt es bei der BPB auch für einen schmalen Groschen und werde es mir bald mal bestellen: https://www.bpb.de/sho...

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