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Medien und Gesellschaft

Mediale Produktempfehlungen – gestern und heute

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Alexander Matzkeit spricht und schreibt als freier Journalist über Medien, Film und Kultur. Er produziert und moderiert den Podcast "Läuft" für epd medien und Grimme Institut.

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Alexander Matzkeit

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Freitag, 18.08.2023

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Anne Helen Petersens Substack-Newsletter "Culture Study" kann ich grundsätzlich sehr empfehlen. Die ehemalige Buzzfeed-Redakteurin hat sich damit vor drei Jahren selbstständig gemacht und nutzt ihn nun, um vage kulturelle Themen rund um Arbeitskultur, Gemeinschaft und manchmal auch Medien genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die aktuelle Ausgabe ist ein wenig meta, denn Petersen reflektiert ihre eigene Rolle als Empfehlerin von Produkten. Sie nimmt Bezug auf einen Artikel von Sapna Maheshwari in der "New York Times", nach dem Newsletter und Facebook-Gruppen an vielen Stellen die Rolle von Frauenzeitschriften übernommen haben, wenn es um Produktempfehlungen geht. Auch Petersens Newsletter hat von Anfang an Empfehlungen enthalten – heute kommen auch viele Empfehlungen aus der Community, die sie aufgebaut hat. Und die Empfehlungen sind der Haupt-Impetus für Leser:innen, für ein Abo zu zahlen. Sie meint: Internet-Empfehlungen von Leuten in Newslettern sind anders als die auf den Kunden zugeschnittenen Empfehlungen etwa in Fachgeschäften – sie gehen eher vom Empfehlenden aus und tragen häufig den Zusatz "YMMV" (Your Mileage May Vary") bzw. "I like this, but it’s cool if you don’t."

Zum Kontrast: Dave Karpf hat in seinem Newsletter "The Future, Now and Then" zur Technik-Utopie der 90er-Jahre die Produktempfehlungsseiten ("Fetish") von "Wired"-Ausgaben aus der Zeit studiert. Seine Schlussfolgerung: WTF war damals eigentlich die Mission? Zu den empfohlenen Produkten gehörte alles vom ergonomischen Keyboard bis zum persönlichen U-Boot für 85.000 Dollar. Wie sich die Zeiten verändert haben.