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Fundstücke

17 Minuten mit El Chapo

Marcus Ertle
Journalist
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Marcus ErtleMittwoch, 13.01.2016

Das dürfte das spektakulärste Interview des Jahres werden: Sean Penn trifft den mächtigsten Drogenboss der Welt - "El Chapo". Sie machen freundlich Handshake im Versteck des  Flüchtigen, es wird gut gegessen und getrunken, man plaudert ein bisschen über Gott, die Welt und darüber, wo die Ausbildung für (Flucht-)Tunnelarbeiter am besten ist (Deutschland). 


Die eigentlichen Interviewfragen beantwortet der Pate dann ein paar Tage später per Video, dabei sitzt er im bunten Hemd auf einem Hocker vor einem Bauernhof und erzählt dem RollingStone, dass er im Grunde ein einfacher und herzensguter Mann ist, der, mangels alternativer Jobmöglichkeiten, sein Glück im Drogenhandel gesucht hat. Im Hintergrund kräht sogar ein Hahn. Man wäre nicht überrascht, wenn im nächsten Moment eine mexikanische Mariachi-Band Aufstellung beziehen und fröhlich losmusizieren würde.

Dass der gute Mann nicht ganz so bieder-harmlos ist, wie er sich gerne gibt, erfährt man leider nicht, womit wir bei einem zentralen Interviewproblem wären: Die Interviewfragen. Ob Drogenboss oder das Management eines Schauspielers - alle wollen kontrollieren, welche Fragen man stellen darf. Gut, der Drogenboss ist dabei vielleicht etwas bescheidener, wenn er beispielsweise darum bittet dem internationalen Publikum nicht zu verraten, was der Name "El Chapo" eigentlich bedeutet (Der Kleine), aber der Mann ist ja auch nicht so medienerfahren.  Kurz nach dem Interview wurde der Kleine übrigens festgenommen. Wahrscheinlich hatten sich die Fahnder an die Fersen Sean Penns geheftet, der sie, wohl unwissentlich, direkt zum meistgesuchten Verbrecher der Welt führte. Großes Kino eigentlich, letztlich eine Satire (für fast alle Beteiligten) und 17 Minuten gute Unterhaltung, was will man mehr? 

17 Minuten mit El Chapo

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Kommentare 2
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 8 Jahre

    Die Journalistin Petra Reski hält das "Interview" für die übliche Mafia-Folklore und meint: "Wahrscheinlich sind es Fragen, mit denen ihn die Kinojournalisten ihn in Interviews immer wieder piesacken, also 'Träumen Sie?' oder 'Betrachten Sie sich als eine gewalttätige Person?'" Mehr auf ihrem Blog http://www.petrareski....

    1. Marcus Ertle
      Marcus Ertle · vor mehr als 8 Jahre

      Ja, es ist Mafia-Folklore. Das Problem bei solchen Interviews, ist das Machtgefälle. Der Interviewer muss sich mit dem begnügen, was der Interviewte sagt und was er als Fragen überhaupt zulässt. Das Problem gibt es zwar bei 90% aller Interviews, aber bei so extremen Fällen, wird es besonders sichtbar.

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