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piqer für: Fundstücke Pop und Kultur
Seit 1978 für die öffentlich-rechtliche Verbreitung lauter Musik zuständig, irgendwie ins Reich des Hörspiels hinübergemorpht, Übersetzer von Bruce Sterling, John Fahey, John Lennon, Leonard Cohen und Jack Womack, Slam-Bringer und Slam-Loser, fanatischer Golfspieler
Die Blues- und Gospel-Sängerin Ruby Wilson war kein internationaler Star. Hat zwar einige Platten gemacht und mit Größen von Ray Charles bis Al Green gearbeitet, doch zu mehr als lokaler Berühmtheit hat es wohl nicht gereicht: Weltberühmt in Memphis, Tennessee, ist ja auch nicht gerade schlecht, wenn man Musiker ist. Die Nachricht von Ruby Wilsons Tod dient auch bloß als Vorwand, in den nächsten DVD-Verleih zu stürmen, den nächsten Streaming-Dienst aufzurufen oder den Film online zu bestellen und sich einen wunderbaren Kino-Abend zu machen: Ruby Wilson ist in der Eröffnungssequenz von Robert Altmanns Film „Cookie's Fortune" zu sehen, einem meiner All-Time-Lieblingsfilme, in dem Altmann sich eine wunderbare Gemeinschaft erträumt, wo Weiß und Schwarz, Arm und Reich auf komplexe - aber funktionierende - Weise zusammenleben können. Dazu unfassbar gute Schauspieler galore — typisch Altmann halt. Gerade in Zeiten von Fundamentalismus, Orthodoxie, Eiferertum und ungezügelter Angst ist dieser Film wie Balsam für die Seele. So kann das Ableben von Ruby Wilson vielleicht für uns alle etwas Tröstendes, etwas Heimeliges bereithalten, das ist doch auch toll...