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Klima und Wandel

Big Oil lobbyiert schon seit den 1960er Jahren gegen Green Tech

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

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René WalterMittwoch, 13.03.2024

Im Jahr 2015 veröffentlichte Climate Inside News einen Blockbuster-Scoop: Exxon hatte seit den 1970er Jahren durch eigene Forschung über die Folgen der Verbrennung fossiler Energiespeicher nicht nur Bescheid gewusst, sondern neuen Erkenntnissen zufolge eigene Klimamodelle und Analysen erstellt, die so genau waren, dass sie Trends in der Erderwärmung vorhersagen konnten, die bis heute gültig sind (nämlich rund 0,2°C pro Dekade).

In der darauf folgenden Gerichtsverhandlung einer Klage durch die Stadt New York wurde Exxon (leider) von dem Vorwurf freigesprochen, seine Investoren betrogen zu haben. Ob Exxon die Menschheit selbst betrogen hat, wurde (bis jetzt) nicht verhandelt.

Vor einer Woche nun hat sich Exxon CEO Darren Woods sich und seinen Konzern blamiert, als er behauptete, die Öffentlichkeit -- also wir -- seien Schuld an der nur schleppend voranschreitenden grünen Energiewende, da wir nicht dafür bereit seien zu zahlen. Für eine Energiewende wohlgemerkt, die in den 70er, 80er und 90er Jahren noch erheblich billiger ausgefallen wäre, da wir für eine Überführung des Wirtschaftssystems in ein Nachhaltiges ausreichend Zeit gehabt hätten.

Ich erzähle diese kurze Episode aus dem klimawandelbezogenen Geschäftsgebaren eines der größten Öl-Konzerne der Welt als kleines Intro für den eigentlichen Piq, denn wie immer in klimawandelbezogenen wirtschaftspolitischen Angelegenheiten ist alles noch viel schlimmer:

Dario Kenner von der Uni Essex hat öffentliche Verlautbarungen des American Petroleum Institutes und FuelsEurope, zwei der größten Lobby-Organisationen der Öl-Industrie in den USA und Europa, untersucht und fand heraus, dass diese bereits seit den 1960er Jahren gezielt gegen grüne, kohlenstoffbelastungsarme Technologien agitieren. So hat Kenner dutzende Fälle gefunden, in denen Lobbyisten Druck und Einfluss auf die Politik ausgeübt haben, um Subventionen für etwa E-Autos, Solaranlagen oder Wärmepumpen zu verhindern. 

Das alles geschah bereits vor 60 Jahren unter dem Stichwort einer angeblichen "technologieneutralen Herangehensweise" der dominierenden Energiekonzerne, was nicht nur ein bisschen an die "Technologiefreiheit" erinnert, die heute noch von der gestrig-denkenden FDP propagiert wird. Auch wurden damals bereits die Scheinargumente einer angeblichen Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Subventionen erneuerbarer Energien ins Feld geführt, während -- und hier wird es ganz besonders haarsträubend -- die gleiche Öl-Industrie selbst von Subventionen und Steuererleichterungen profitierte. Laut dem Internationalen Währungsfond belaufen sich die Subventionen für die Fossil-Industrie inklusive der gesellschaftlichen Kosten alleine für das Jahr 2022 auf stattliche 760 Millaren Dollar in den USA, und 310 Millarden Dollar in der EU.

Und während all das an die Öffentlichkeit kommt, passiert: Von Seiten der Wirtschaft: zu wenig; von Seiten der Politik: zu wenig; und ansonsten: Polizeigewalt gegen Klimaaktivisten

Das Wort für dieses jahrzehntelange Hintergehen der Öffentlichkeit durch Politik und Öl-Industrie heisst: Heuchelei.

Big Oil lobbyiert schon seit den 1960er Jahren gegen Green Tech

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