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Flucht und Einwanderung

Über den echten Kolumbus

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMittwoch, 14.10.2020

Am Montag, den 12. Oktober, war wieder einmal Columbus Day. In den USA und einigen anderen Ländern wird an jenem Tag die Entdeckung Amerikas zelebriert.

In diesem Kontext werden die Taten des europäischen "Entdeckers" allerdings regelmäßig relativiert und verzerrt dargestellt. Oder anders ausgedrückt: Der brutale Kolonialismus des weißen Mannes wird reingewaschen.

Aus diesem Grund lohnt sich dieser Beitrag des verstorbenen US-Historikers Howard Zinn, der zu den wichtigsten linksintellektuellen Ikonen seines Landes gehörte. 

Zinn macht nämlich deutlich, dass Kolumbus und seine Männer von Anfang an mit durch und durch schlechten Absichten die Neue Welt betraten. Es gab quasi keine Missetat, die sie nicht begingen. 

Die Ureinwohner, die Kolumbus mit Freude und Respekt empfingen, wurden von ihm als minderwertige Menschen betrachtet, die man ausbeuten musste. 

The Indians, Columbus reported, “are so naive and so free with their possessions that no one who has not witnessed them would believe it. When you ask for something they have, they never say no. To the contrary, they offer to share with anyone...” He concluded his report by asking for a little help from their Majesties, and in return he would bring them from his next voyage “as much gold as they need ... and as many slaves as they ask.”

Madrids Reaktion war eindeutig. Für Kolumbus' nächste Expedition wurden ihm eine Flotte von 17 Schiffen und über 1.200 Mann zur Verfügung gestellt. 

Als Kolumbus während seiner zweiten Reise nicht jene Goldmengen fand, von denen er fantasiert hatte, begab er sich auf Sklavenjagd

In the year 1495, they went on a great slave raid, rounded up 1,500 Arawak men, women, and children, put them in pens guarded by Spaniards and dogs, then picked the 500 best specimens to load onto ships. Of those 500, 200 died en route.

Die Arawak waren jene Einheimischen, die Kolumbus und seine Männer 1492 mit offenen Armen empfangen hatten. Es handelte sich hierbei um ein friedliches Volk, das weder Waffen noch Gewalt kannte. Kolumbus ließ diese Menschen nach Gold suchen, was es nicht gab. Wer kein Gold fand oder fliehen wollte, wurde gefoltert, massakriert und ermordet. 

De facto fand ein Genozid statt, wie Zinn schreibt: 

By the year 1515, there were perhaps 50,000 Indians left. By 1550, there were 500. A report of the year 1650 shows none of the original Arawaks or their descendants left on the island.

Der Hauptchronist des Geschehens war übrigens der spanische Geistliche Bartolome de las Casas, der Kolumbus begleitete und später zu einem großen Kritiker der spanischen Eroberungszüge wurde. 

Alle Gräueltaten der Spanier beim Namen zu nennen, würde den Rahmen dieses piqs sprengen, weshalb ich abermals nicht nur auf diesen Artikel hinweisen möchte, sondern auf das gesamte Werk Howard Zinns sowie auf die Chroniken de las Casas'.

Über den echten Kolumbus

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Kommentare 2
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 3 Jahre

    Den echten Kolumbus gibt es nicht - es fehlt die Quellengrundlage.

    Schon Kolumbus verdunkelte sein Handeln. Vieles wurde lange nach seinem Tod publiziert.

    Einen Weg durch das Dickicht findet man nicht bei Zinn, sondern hier:
    https://www.perlentauc...

    Zinn sollte man dennoch lesen...

    Allerdings, wenn er über die USA schreibt.

  2. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor mehr als 3 Jahre

    Wer sich weiter mit Zinn beschäftigen möchte, könnte zum Beispiel hiermit anfangen: https://mojoreads.de/b...

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