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Feminismen

„Alice Schwarzer penetriert 200 000 Frauen"

Theresia Enzensberger
Journalistin und Herausgeberin des BLOCK Magazins
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Theresia EnzensbergerMittwoch, 18.01.2017

Hetze ist schlecht, darauf können sich im Moment alle einigen. Allerdings wird der Vorwurf der Hetzte im Moment in jede Richtung laut. Hetzer beschuldigen Hetzer, hetzerisch zu sein, dass einem der Kopf schwirrt. Ein bisschen erinnert das ganze an das Spiel von „Spiegel" - „Doppelspiegel" - „Immereinmalmehrspiegelalsdu", das schon in meiner Grundschule äußerst beliebt war. 

Die EMMA identifiziert die Hetze also bei den „Netzfeministinnen" (was „Netzfeminismus" sein soll, war mir übrigens noch nie klar, ich kenne nur Cyberfeminismus) und macht gleich ein schönes Wortspiel: „Hetzfeministinnen". Mal abgesehen davon, dass die Argumentation des Artikels (dessen Verfasser_in nicht genannt wird, ein merkwürdiger Bruch mit journalistischen Konventionen) über ad hominem nicht hinausgeht, gibt es doch ein paar Absätze, die man genauer betrachten sollte. Den hier zum Beispiel: 

„Diesem 'liberalen Feminismus', der aus Amerika zu uns geschwappt ist, geht es in erster Linie um persönlichen Erfolg, Anti-Rassismus und die Vielfalt der sexuellen Identitäten. Die Klassenfrage, die heute so genannte soziale Frage, spielt in diesen Kreisen kaum eine Rolle. Zumindest in der Praxis nicht, auch wenn theoretisch gerne vom 'Klassismus' geredet wird."

Das Wort „intersektional" taucht zwar ein paar Absätze weiter auf, aber der/die anonyme Verfasser_in nimmt das Interesse für Klassenfragen dem „neuen Feminismus" eben einfach nicht ab. Warum, das wird nicht ganz klar, den Vorwurf des theoretischen Elfenbeinturms kann man schließlich allen machen, die schreiben, statt sich aktiv zu betätigen, was immer das heißen mag (der EMMA also auch). 

Schade ist das vor allem deshalb, weil manche Themen, wie zum Beispiel die Kopftuchfrage, es verdient hätten, sachlich und differenziert diskutiert zu werden – wenn also schon klar ist, dass diese_r anonyme Verfasser_in eine dezidiert andere Meinung dazu hat, als die im Artikel erwähnten Feminist_innen, warum dann nicht eine Debatte dazu in der EMMA drucken? 

„Alice Schwarzer penetriert 200 000 Frauen"

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Kommentare 4
  1. Barbara Streidl
    Barbara Streidl · vor mehr als 7 Jahre

    Ich erinnere mich noch gerne an den "Wellness-Feminismus", auch ein schöner Neologismus ... zu dem ich ja auch einst gezählt wurde.

  2. Natalie Mayroth
    Natalie Mayroth · vor mehr als 7 Jahre

    Aua! „Diese Hashtag-Feministinnen sind pro Kopftuch und pro Prostitution.“ – Das nennt man Selbstbestimmung.

  3. Daniel Schreiber
    Daniel Schreiber · vor mehr als 7 Jahre

    Irre. Und so wahnsinnig engstirnig und kurz gedacht. Und das Schlimmste ist, dass diese Zersplitterung und die selbst eingenommenen Definitionshoheiten bezüglich dessen, was der richtige "Feminismus" sein soll, nur davon ablenken, worum es eigentlich geht, und zudem noch dem Lager in die Hände spielen, das uns gerade allen unsere Rechte abspenstig machen will. Irgendwie wirkt das total gefährlich....

  4. Theresia Enzensberger
    Theresia Enzensberger · vor mehr als 7 Jahre

    Der Titel des piqs ist übrigens ein Zitat aus der "Schwarzen Botin", die Alice Schwarzer und die "EMMA" in den 1970er Jahren dafür kritisierte, den Feminismus zu kommerzialisieren und sich nicht genügend mit der Klassenfrage auseinanderzusetzen. Alles also nicht neu. Auch deshalb mutet die Inszenierung eines Kampfes von "alt" gegen "jung" und "zweiter Welle" gegen "dritte Welle" so seltsam an.

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