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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Ein Gespenst geht um - das Gespenst von Weimar

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDonnerstag, 14.03.2024

Was haben Werke von „Das Spinnennetz“ bis zum „Beschwerdebuch“, von  „Die jüdische Mutter“ bis zur „Politische Novelle“, von „Die weiße Pest“ bis zum „Der Zauberberg“ gemeinsam?

Sie erschienen zuerst in der Weimarer Republik und schufen mit den Mythos dieser ersten deutschen Demokratie, in der Berlin wegen seiner ungeheuren Lebens- und Innovationskraft als europäisches Manhattan galt.

Die unheilvollen Entwicklungen von Nationalsozialismus und Antisemitismus, die im Zweiten Weltkrieg und der Shoah mündeten, haben hellsichtige Schriftstellerinnen und Schriftsteller bereits in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren vorhergesehen ... Es sind höchst unterschiedliche Bücher aus einer Zeit der großen Gereiztheit, der Straßenkämpfe, der bitteren Armut und des sich mehr und mehr verfestigenden antisemitischen Ressentiments. Wie fing alles an? Eine literarische Auswahl zum Verständnis der ersten Jahre des deutschen Faschismus.

Alle diese Werke stellt der Deutschlandfunk in einer bemerkenswerten Reihe vor.

Beginnen wir mit dem Gespräch: Maike Abath befragt Jan Drees, der die Serie konzipierte: Was erzählt uns die Literatur der Weimarer Zeit heute?

Es war zwar nicht vorhersehbar, dass es zu einer NS-Diktatur und zu einem Zweiten Weltkrieg kommen würde. Aber eine Vorausahnung des Kommenden zeichnete sich bereits in einigen Büchern der 1920er- und 1930er-Jahre ab, wie unsere Auswahl zeigt.

"Das Spinnennetz" von Joseph Roth ist der erste Titel der Reihe. Anlässlich der Verfilmung von Bernhard Wicki schrieb am 1. Juni 1989 (!) der viel zu früh verstorbene Michael Althen:

Und plötzlich ist der Unzeitgemäße ganz aktuell. Seine Verfilmung aus der Vorgeschichte des Nationalsozialismus, diese Karriere eines Speichelleckers, der Blut geleckt hat, kommt genau richtig in unsere Zeit, da der Nationalismus nach ein paar Wahlen ebenfalls Blut geleckt zu haben scheint.

Damals erhielten die rechtsextremen Republikaner in Westdeutschland Zulauf, die aber nie wie ihre Nachfolger von der AfD in den Bundestag einzogen.

Seit rund einem Jahrzehnt geht das Gespenst von Weimar nicht nur wieder in Deutschland um: "Welcome to Weimar America" schrieb der "New York Times"-Kolumnist Roger Cohen bereits im Dezember 2015; seitdem gibt es viele Beiträge zu "Weimerica". Und mit dem unheimlichen Wiederaufstieg von Trump dürften es mehr werden.

Aber auch im Osten, tief im Osten, in den russischen Weiten, so bei Anton Shekhovtov, gibt es die Ghosts of Weimar.

Thomas Weber schrieb den lesenswerten Beitrag Die Krise der Welt - 1933 - 2023. Sein Fazit:

Die vielleicht wichtigste Warnung, die das vergangene Jahrhundert für uns bereithält, ist somit, dass die größten und schrecklichsten Krisen der Welt überhaupt erst entstehen, wenn wir kopflos und ohne Maß und Mitte versuchen, tatsächliche oder vermeintliche Krisen einzudämmen.

Da sich Geschichte nicht wiederholt, aber variiert, gibt es hier viele Anregungen zum Lesen, Hören und Nachdenken.

Gestern & Heute: Ein Gespenst geht um - das Gespenst von Weimar

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