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Die schonungslose Ehrlichkeit des Ludwig Wittgenstein
Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Das Times Literary Supplement hat eine neue Reihe, in der große Denker und Wissenschaftler – Schrödinger, Sartre, Arendt, Machiavelli – gewürdigt und teils neu eingeschätzt werden. Das Portrait von Ludwig Wittgenstein hat mir dabei besonders gut gefallen. Philosophie findet man selten so klar verständlich erklärt wie hier, Denken selten so gefühlvoll in biographische und historische Kontexte gestellt.
Sowohl der frühe Wittgenstein als auch sein Spätwerk kommen zur Sprache, vor dem Hintergrund eines wechselhaften Lebens (Freiwilligendienst im Ersten Weltkrieg, Tätigkeit als Grundschullehrer nachdem er meinte alle philosophischen Probleme gelöst und das Fach damit abgeschlossen zu haben, Hobby-Architekt, und spirituelle Selbstfindungstrips in Norwegen).
Dabei geht der Artikel von einem Paradoxon aus: obwohl die meisten Philosophen sich einig sind, dass Wittgenstein der wichtigste Denker des 20. Jahrhunderts war (Heidegger wäre der einzige wirkliche Konkurrent) könnten die wenigsten sagen, warum genau.
Die Antwort des Artikels sei hier nicht vorweggenommen. Sonntägliche 20-30 Minuten sollte man dem Text geben. Wer weiter in Wittgensteins Welt eindringen möchte kann auf facebook Wittgenstein Day by Day folgen. Auf den Tag genau mit 100 Jahren Abstand werden dort Zusammenfassungen seiner Tagebucheinträge gepostet.
Quelle: Ian Ground EN the-tls.co.uk
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