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Zeit und Geschichte

Das Juwel der Krone wählt

Dennis Basaldella
Medien- und Filmwissenschaftler, Historiker
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Dennis BasaldellaDonnerstag, 18.04.2024

Indien fristete lange Zeit ein Schattendasein. Von der Weltgemeinschaft immer als arm und rückständig betrachtet, fand das Land lange Zeit nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Sachen globaler und vor allem regionaler Politik wenig bis gar keine Beachtung – zu Unrecht. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich das Land immer mehr zu einem globalen Player entwickelt, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht. So kommt es auch nicht von ungefähr, dass nicht nur Russland, sondern auch die USA und die EU um die Gunst Indiens buhlen.

Der Aufstieg Indiens zur neuen Weltmacht ist sicherlich auch dem aktuellen Premierminister Narendra Modi von der Bharatiya Janata Partei (BJP) zu verdanken, der seit 2014 das höchsten Amt des Landes innehat. Nun sind zwischen 9. April und 1. Juni 2024 die über 1,4 Milliarden Menschen in Indien wieder zur Wahl aufgerufen und die Chancen stehen gut, dass der Mann aus dem nordwestlichen Bundesstaat Gujarat wieder als Gewinner hervorgeht. Doch der Erfolg des Landes hat auch eine Schattenseite. Denn seit Modi im Amt ist, werden die demokratischen Grundpfeiler der "größten Demokratie der Welt" systematisch untergraben, Menschenrechte abgebaut und das Land immer mehr in einen hindu-nationalistischen autoritären Staat umgewandelt. Eine Situation, die von den westlichen Staaten in ihrem Akt der Umgarnung immer wieder bereitwillig ignoriert wird.

Um die aktuelle Situation besser zu verstehen, empfehle ich das Feature "Ist Indiens Demokratie am Ende?" von Alfred Meyer beim Deutschlandfunk.

Der Blick auf die Geschichte zeigt aber, dass dieser Nationalismus, der das Land immer mehr in eine Art „Hindu-Faschismus“ stürzt, kein aktuelles Phänomen ist. Es ist in der jüngeren Geschichte des Landes verwurzelt und das British Empire ist dafür zwar nicht verantwortlich, hat aber dennoch einen nicht unerheblichen Anteil daran.

Die 300 Filmrollen des British Film Institute in London, um die es in dieser zweiteiligen Doku geht, geben einen tiefen und faszinierenden Einblick in den indischen Subkontinent, der einst als das "Juwel der Krone" galt. Kommentiert werden sie vor allem von indischstämmigen Historisker:innen und Forscher:innen. Die Aufnahmen geben dabei Einblicke in eine vergangene Zeit und zeigen eine faszinierende, aber teils skurrile Kolonialwelt, in der sich über die Jahrzehnte zwei Parallelwelten entwickelt haben. Sie zeugen von einer Kolonialmacht, die das Land, das sie regierte, nie wirklich verstanden hat. Zugleich dokumentieren die Aufnahmen die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen des Landes, die 1947 schließlich zur Unabhängigkeit des Landes geführt haben – und die bis heute Auswirkungen haben. Veränderungen, die vom British Empire, das weiterhin in seiner Blase lebte, nicht wahrgenommen wurden, bis es zu spät war.

Wer also das heutige Indien verstehen will, muss auch seine jüngste Vergangenheit verstehen. Verstehen, wie es zum Beispiel dazu kam, dass sich in einem Land, das immer ein Schmelztiegel von verschiedenen Religionen war, protofaschistische Organisationen wie die hindunationalistische Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) entwickelten und Menschen wie Narendra Modi hervorbringen konnten.

Das Juwel der Krone wählt

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 14 Tagen

    Die beiden Filme sehe ich mir an.

    Ergänzend seien die beiden Picks noch genannt und verlinkt:
    https://www.piqd.de/ze...

    https://www.piqd.de/ze...

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