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Volk und Wirtschaft

Ungleichheit ist nicht schlecht, ihre Folgen sind es

Rico Grimm
Journalist

Ich bin Co-Gründer und Reporter bei Krautreporter.

Außerdem schreibe ich „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmSonntag, 17.04.2016

Worum geht's?


Gerade habe ich das kaum 100 Seiten starke, neue Büchlein des Philosophen Harry G. Frankfurt beendet. Berühmt wurde er mit einem Aufsatz über Bullshit, in diesem Essay beschäftigt er sich aber mit der Ungeichheit. Die macht gerade als Begriff, als Phänomen und als Krisenbeschreibung eine erstaunliche Karriere.


Frankfurt sagt, dass Ungleichheit überschätzt sei - jedenfalls als moralischer Wert. Er streitet allerdings zu keinem Zeitpunkt ab, dass die Folgen der Ungleichheit moralisch schlecht sein können. 


Mit dieser Differenzierung stellt Frankfurt den Leser vor ein Problem: Denn sein Buch trägt so zur aktuell laufenden politischen Debatte über die Verteilung von Wohlstand im Grunde wenig bei. Andererseits besticht seine Logik, wenn er schreibt: "Aus moralischer Perspektive ist es nicht wichtig, das jeder dasselbe hat. Was moralisch zählt, ist, dass jeder genug hat. Wenn jedermann genügend Geld hätte, würde es niemanden besonders interessieren, ob manche Leute mehr Geld hätten als andere."


Das stimmt. Aus einer individualethischen Perspektive gesehen, muss unser Ziel sein, Armut zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass jeder so viel bekommt, wie er braucht, um zufrieden zu sein. Frankfurt argumentiert wie ein klassischer Liberaler. 


Money Quote

"Ich werde die Alternative zum Egalitarismus als "Suffizienzprinzip" bezeichnen - sprich als den Grundsatz, dass in Sachen Geld moralisch nur von Bedeutung ist, dass jeder genug davon hat." 



Für wen ist das Buch?


Für alle, die ihre Argumente in der aktuellen Ungleichheits-Debatte schärfen wollen. 

Ungleichheit ist nicht schlecht, ihre Folgen sind es

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Kommentare 1
  1. Vaclav Demling
    Vaclav Demling · vor 8 Jahren

    Spannend, mal wieder etwas von Harry G. Frankfurt zu hören. In meiner Magisterarbeit 2010 habe ich mich mit dem Suffizienzprinzip detailliert auseinandergesetzt: „Wozu Gleichheit? Zeitgenössische nonegalitaristische Gerechtigkeitstheorien unter besonderer Berücksichtigung humanistischer Suffizienzprinzipien“ und die Arbeit mit einem Zitat Frankfurts eingeleitet: „It is whether people have good lives, and not how their lives compare with the lives of others” (Harry Frankfurt, Equality and Respect), daneben aber gleich ein anderes Zitat gestellt: „Es geht mir besser als früher, aber nicht so viel besser wie den Anderen – und deshalb geht es mir schlechter“ (Norbert Bolz, Blindflug mit Zuschauer). Frankfurts Ansatz ist äußerst interessant und seine Argumentation auf den ersten Blick einleuchtend, aber er verkennt, dass es neben absoluten Standards auch relationale gibt. Daraus folgt: Suffizienz kann Gleichheit in einer Gerechtigkeitskonzeption nicht vollständig ablösen und ersetzen, sondern ist als zusätzlicher Aspekt in moralische Gerechtigkeitsüberlegungen einzubringen.

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