Jessica Curry ist eine Institution in der Welt der Videospielmusik. Sie ist Mitgründerin des erfolgreichen britischen Indie-Studios The Chinese Room und die Komponistin der exzellenten Soundtracks von Dear Esther und Everybody's Gone to the Rapture. Mehr über sie gibt es hier bei piqd unter anderem in diesem Interview zu lesen. Auf dem Klassiksender BBC 3 hat Curry nun mit "Sound of Gaming" eine hörenswerte neue Sendung über Computerspielmusik. Es ist nicht ihre erste, zuvor hatte sie bereits auf ClassicFM über das Thema gesprochen. Das neue, umfangreichere Format auf BBC 3 lässt ihr aber noch mehr Spielraum – und ist zum Glück auch außerhalb von Großbritannien online zu hören.

Die erste Folge beginnt angemessen bombastisch mit Christopher Tins Sogno di Volare, dem Titelsong von Civilization VI. Gast der Episode ist Currys britischer Kollege Grant Kirkhope, der unter anderem für die Super-Mario-Reihe komponiert hat und aus dessen umfangreichem Werk im Verlauf der Sendung einiges zu hören ist. Außerdem besucht das Team der Sendung die Videospiel-Convention EGX in London und sammelt dort Stimmen und akustische Eindrücke.

Die Sendung ist rundum gelungen und macht große Lust auf die kommenden Ausflüge in die Welt der Games-Soundtracks: Jessica Curry ist nicht nur eine wahnsinnig kompetente Moderatorin, sondern auch eine, der man gerne zuhört, engagiert, gutgelaunt und charismatisch. Die Qualität und Bandbreite der gespielten Stücke ist ebenfalls großartig und keineswegs auf das beschränkt, was gemeinhin unter klassischer Musik verstanden wird (Exemplarisch sei hier Todd Bakers Impossible Worlds aus Monument Valley genannt). Kurz: Wer sich auch nur am Rande für Musik und Spiele interessiert, sollte unbedingt in Sound of Gaming reinhören!

Die Episoden sind jeweils einen Monat lang online abrufbar, die aktuelle könnt ihr euch also, falls ich richtig gerechnet habe, bis zum 24. November anhören. Neue Folgen erscheinen immer Samstags.