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Gesundheit: Was ist in reichen Gesellschaften eigentlich los?

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerFreitag, 17.12.2021

Diese Frage stellen sich Menschen in Ländern, die so wenig Corona-Impfstoff haben, dass sie noch nicht mal die Leute impfen können, die im Gesundheitswesen arbeiten. Länder wie Deutschland haben mehr als genug Impfstoff und trotzdem Schwierigkeiten, die gefährdetsten Gruppen vollständig zu impfen.

Das hat System. Obwohl reiche Gesellschaften wie die deutsche alle Mittel zur Verfügung haben, schaffen sie es nicht, Menschen zu ganz einfachen Verhaltensweisen zu bewegen, die wichtig sind, um möglichst lange gesund zu bleiben. Dazu gehört auch ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung.

Ilona Kickbusch ist Expertin für Globale und Öffentliche Gesundheit und arbeitet unter anderem für die Weltgesundheitsorganisation. Sie sagt:

Wenn zwei Millionen Kinder und ein Großteil der über 50-Jährigen übergewichtig sind, dann ist das kein individuelles Problem mehr.

Oft genug wird es aber so dargestellt, als sei es halt Disziplinlosigkeit oder Dummheit, die zu Übergewicht führe. Dabei werden die sozialen und politischen Komponenten ignoriert.

In unserem reichen Land ist die Hälfte der Menschen vorerkrankt. Das erscheint uns normal, ist es aber nicht.

Wir haben dieses Problem seit Jahren und uns längst dran gewöhnt. Jetzt, wo Corona gerade diese Menschen schwer krank macht und umbringt, fällt es uns wieder auf. Der Anteil der Menschen, die ein hohes Risiko haben, früher zu sterben, ist vergleichsweise hoch. Eine Infektionskrankheit gefährdet deshalb unsere Gesellschaft stärker als eine, in der weniger chronisch kranke Menschen leben.

Dabei hat jeder Mensch ein Recht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung. Was unterlassen wir seit Jahrzehnten? Warum sind wir in einer Situation, in der es normal ist, dass so viele Menschen in schlechter gesundheitlicher Verfassung sind?

Ilona Kickbusch gibt darauf so interessante wie einfache Antworten.

Der Mangel an politischem Handeln treibt die Zahl der chronischen Erkrankungen nach oben. Und sicherlich können Ärzte auch Sport verschreiben. Aber noch mehr brauchen wir fahrradfreundliche Städte und ein Umfeld, in dem sich jeder bewegen kann. Fahren Sie doch mal durch Amsterdam oder Kopenhagen, da sehen Sie, wie politische Entscheider Menschen auf das Fahrrad kriegen und diese es genießen. In Berlin habe ich Angst auf dem Sattel.

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Kommentare 4
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 2 Jahre

    Das Küken-Bild ist fantastisch, schließe mich meinem Vorkommentator an. Und finde es sehr interessant, sich über die Gründe für mangelnde Bewegung Gedanken zu machen. Ich würde definitiv mehr Fahrrad fahren, wenn ich mich dabei sicher fühlen würde. Frage mich aber auch, wie viel Wert Bewegung kulturell beigemessen wird. Ich merke bei Besuchern aus anderen Ländern, dass sie die Deutschen als wahlweise bewegungsversessen und superfaul einstufen, je nachdem, woher sie kommen…

    1. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor mehr als 2 Jahre

      Die Frage nach der kulturellen Bedeutung von Bewegung finde ich sehr spannend. Im Alltag meiner Kindheit hatten die Leute wirklich keine Zeit zum Sport treiben, sie haben sich aber ständig total viel bewegt. Ich dachte lange Zeit, dass diese Alltagsbewegungen eher pillepalle sind. Inzwischen finde ich es schwierig, dass nur etwas als "echte Bewegung" gilt, wenn Sport dran steht. Ich glaube, dieses Framing schadet der Gesundheit sehr, weil ja gerade die Alltagsbewegungen so wichtig sind, wenn man gesund bleiben will.

  2. Katharina Kunath
    Katharina Kunath · vor mehr als 2 Jahre

    Super Leseempfehlung, und ja: Fahrradfahren in Berlin macht in vielen Kiezen nicht nur keinen Spaß, sondern ist aufgrund unübersichtlicher Kreuzungen und versperrten bzw. nichtvorhandenen Fahrradwegen echt gefährlich – ich wünsche mir tagtäglich eine Verbesserung. P.S: Ich bin ein großer Fan der Küken-Illustration ... :)

    1. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor mehr als 2 Jahre

      Ich mag das Küken auch. :) Ja, die Alltagsbewegungen, ein Dauerbrennerthema, nicht wahr?

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