Die vermutlich wichtigste Einheit der Zukunft lautet ppm: Parts per million in der Langfassung, Teile pro Million auf deutsch. Mit dieser Maßeinheit wird die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre gemessen - je mehr Teile pro Million desto wärmer auf der Erdoberfläche.

In den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts begann der Chemiker Charles Keeling an der US-Pazifikküste, mit einem selbst gebauten Manometer die Kohlendioxidkonzentration der Luft zu messen. Keeling wurde 1958 nach Hawaii geschickt, um am 4.170 Meter hohen Vulkan Mauna Loa eine Messreihe aufzubauen. Die Lage des Laboratoriums ist für atmosphärische Untersuchungen ideal, die Höhenluft unterliegt kaum lokalen oder von Menschen verursachten Einflüssen – die nächsten Industrieschlote sind Tausende Kilometer weit weg.

Seit Beginn der Messreihe hat sich an der Ausrüstung und den Methoden nichts Wesentliches verändert. Keeling und sein Team nahmen vier Proben pro Stunde. 1958 waren darin 315 Teile Kohlendioxid pro Million Teile Luft enthalten. 1970 waren es 324 parts per million, als die Klimarahmenkonvention 1992 beschlossen wurde, registrierten die Wissenschaftler bereits 354 ppm.

Aus Eisbohrkernen weiß man, dass die Atmosphärenkonzentration vor Beginn der industriellen Revolution bei 280 ppm lag. Nun hat die Weltwetterorganisation WMO der UNO die Werte für dieses Jahr veröffentlicht: Demnach ist die Treibhausgas-Konzentration binnen 12 Monaten von 405,5 ppm auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen. So hoch war sie zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren: Damals soll der Meeresspiegel um mindestens zehn Meter höher gewesen sein als heute. Weil das Klimasystem träge ist, steigt der Meeresspiegel derzeit "nur" um 3 Millimeter pro Jahr.

Wichtig ist übrigends die Zahl 450. Wenn die nämlich in ppm erreicht ist, dann wird - so die Wissenschaft - die globale Oberflächentemperatur zwei Grad angestiegen sein, mit unumkehrbaren Folgen für das Weltklima.