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Technologie und Gesellschaft

Globale Lieferketten – aber als Waffe?

Michael Seemann
Kulturwissenschaftler, Autor, Internettheoretiker
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Michael SeemannDienstag, 09.07.2019

Neulich schrieb ich hier in Bezug auf den Handelskrieg der USA gegen Huawei über Lieferketten und warum Huaweis Ausweg in die Unabhängigkeit nicht so leicht ist, wie sich das manche vorstellen.

Der folgende Artikel nimmt die Lieferketten-Problematik ins nächste Level und fragt, welche geostrategische Bedeutung diese auch über den konkreten Handelskrieg hinaus haben. China hat über die letzten Jahre seinen Einfluss auf die globale Logistik strategisch ausgebaut und neben den eigenen Infrastrukturen noch große Anteile an großen Logistik-Unternehmen, Häfen und Redereien weltweit eingekauft. Hinzu kommt, dass alle diese Unternehmen mit Hard- und Software von Huawei ausgestattet werden - was zumindest theoretisch einen Zugriff auf das gesamte Informations-Management der Globalisierung erlaubt.

Eigentlich dürfte all dies kein Grund zur Sorge bereiten. Es sind ja schließlich unterschiedliche Unternehmen, die unterschiedliche Dinge auf unterschiedlichen Ebenen von Wertschöpfungsketten bereitstellen. Bedenkt man aber, wie wenig selbstständig chinesische Unternehmen im Zweifelsfall agieren, lässt sich auch eine integrierte Megastruktur darin erkennen, die so zunehmend in eine Position der totalen Kontrolle von weltweiten Lieferketten kommt.

Ich bin dabei unentschieden, wie sehr eine solche Lesart des Agierens von chinesischen Firmen einer generellen Paranoia geschuldet ist. Schließlich ist China - und damit seine Firmen und Logistik-Dienstleister - einfach sehr erfolgreich am Weltmarkt unterwegs, da ergeben sich nun mal Abhängigkeiten. Oder ist es im Gegenteil naiv, keine geostrategische Agenda hinter Chinas Gebaren zu vermuten?

Wie man es auch sieht, die Macht, die sich aus Chinas Investitionen ergibt, ist real und könnte früher oder später als Hebel gebraucht werden. Vielleicht schon bald, wenn der Handelskrieg andauert.

Wichtigste Beobachtung für mich ist jedenfalls mal wieder, wie wenig das Ökonomische vom Politischen zu trennen ist, auch wenn wir immer wieder so tun, als gäbe es einen "freien Markt" auf der einen und "souveräne Staaten" auf der anderen Seite. Beides ist falsch - beide befinden sich in gegenseitiger Abhängigkeit und benutzen einander als Hebel. Zumindest lässt sich vermuten, dass sich die marxistisch gebildeten Chinesen dessen immer wesentlich bewusster waren, als der neoliberale Westen.

Globale Lieferketten – aber als Waffe?

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 5 Jahre

    hm. Diese Abhängigkeit etwas positives abgewinnen: ... erkennen dass der achso überholte Staat und der sog. Freie Markt eng verzahnt b l e i b e n.

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