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Jackie Chan: Vorkämpfer gegen Political Correctness?
Musikjournalist
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Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.
Jackie Chan feiert heute seinen 70. Geburtstag. Er hat neben Bruce Lee wie kein anderer fernöstliche Kampfkunst einem internationalen Publikum nähergebracht. In China ist er eine kulturelle Ikone. Er hat dort Memes und Internet-Slang beeinflusst, als Pop-Sänger Erfolge gefeiert und sich zuletzt immer mehr als Fürsprecher der Kommunistischen Partei hervorgetan. Interessant also, dass gerade er mittlerweile in bestimmten Kreisen der USA als kultureller Botschafter gefeiert wird.
Sein großer Durchbruch im Westen gelang Chan 1998 mit „Rush Hour". Die klamaukige Buddy-Cop-Komödie gilt bei vielen als Kult, aber auch als so rassistisch, dass sie heute so niemals veröffentlicht werden würde. Der dort dargestellte Culture Clash zwischen einem chinesischen und einem amerikanischen Polizisten ist tatsächlich bis zur Schmerzgrenze voll von Klischees. Doch gerade deshalb wird dem Film mittlerweile eine Vorbildfunktion für die kulturell verkniffene Political Correctness der Gegenwart attestiert.
Damals habe man sich noch nicht so ernst genommen, diskutieren Nutzer auf Reddit und anderen Social-Media-Plattformen. Die Neugier an einer anderen Kultur drücke sich eben manchmal in provokanten Witzen aus. Und die beruhten in „Rush Hour“ schließlich auf Gegenseitigkeit: Chans Figur des Detective Lee teilte ebenso gegen die Amerikaner aus wie der von Chris Tucker gespielte Detective Carter gegen die Chinesen. Ein Artikel spricht gar von "healthy racism".Dieser Text aus dem asiatischen Diaspora-Magazin "Cold Tea Collective" analysiert den Film etwas differenzierter:
the movie almost invites the audience to pigeonhole the two main protagonists into racial tropes. Both detectives start skeptical of the other’s abilities, mostly because they fall prey to stereotypes that lead them to doubt the other’s competence. The movies take common stereotypes and twist them around into a way for the characters to get closer. By the time they return to the US, both characters have a better cross-cultural understanding to help them solve the case.
Am Ende haben sich also beide Figuren solidarisch miteinander verbündet und Seite an Seite gekämpft. Etwas, dass Minderheiten in der Vergangenheit oft nicht gut gelungen sei. Der Film habe demnach, so dümmlich er auch sein möge, doch eine tiefere Botschaft.
Quelle: Ronak Gandhi Bild: Coldteacollective EN coldteacollective.com
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