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Pop und Kultur

Nachruf auf die amerikanische Komponistin Carla Bley

Dorothea Tachler
Musikerin

Spielt und singt in Bands und macht Musik für Filme.
Ihre eigenen Bands heissen My Favourite Things und Hunki Dori.
Sammelt und verteilt Lieder und Artikel in München, Berlin und New York.

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Dorothea TachlerDienstag, 24.10.2023

Carla Bley ist im Alter von 87 Jahren am 17. Oktober gestorben. Die Künstlerin war bekannt für ihre authentische musikalische und politische Überzeugung, und ihren einzigartigen Sinn für Humor. Seit jeher hatte sie die konventionellen Grenzen des Jazz herausgefordert. Sie veränderte die Hörlandschaft für immer durch kreative Collagen, die kindliche Melodien mit minimalistischen, aber kraftvollen Klängen vereinen. 1936 als Tochter eines Kirchenorganisten in Kalifornien geboren, begann sie im Alter von 3 Jahren sich ans Klavier zu setzen, was auch ihr Hauptinstrument bleibt, wobei sie sich ausdrücklich nicht als Pianistin bezeichnet, sondern als Komponistin. Das Elternhaus ist ihr jedoch zu streng katholisch, und so ging sie 1953 nach New York, wo sie Ehemann Paul Bley im legendären "Birdland" kennenlernte, welcher sie anregte, zu komponieren. Ihre ersten Aufnahmen entstehen 1958 und sie spielt mit Größen wie Pharoah Sanders, Peter Brötzmann, Charlie Haden, etc. Sie beherrscht viele Genres von Tango bis Free Jazz und kreiert ihren eigenen Stil aus all den Einflüssen, mit denen sie aufgewachsen ist, aber hauptsächlich aus Rock, Jazz und Musiktheater. Sie selbst sagte, sie war stark von Kurt Weill, aber auch von Eric Satie beeinflusst. Sie schrieb sogar eine Jazz-Oper "Escalator Over The Hill", die 1971 als 3-er LP herauskommt. Insgesamt hinterlässt sie ein Riesenwerk von mindestens 35 LPs.

Ihr zweiter Ehemann, der österreichische Musiker Michael Mantler, gehört der Jazz Composers Guild an, die sich für bessere Bedingungen für die Mitglieder einsetzt, in die sie 1965 als erste Frau eintritt. Die beiden spielen mit Musikern der New Yorker Avantgarde Szene wie Don Cherry, Roswell Rudd und Gato Barbieri zusammen, und gemeinsam haben sie ihre Tochter Karen. Außerdem verlegen sie eine eigene Zeitung.

Später widmet sie sich ihrer Big Band:

"Eine Bigband", meinte Carla Bley, "ist für mich die größte Herausforderung. Ich denke, bei dieser Form sollte ich auch bleiben. Außerdem gibt es in dem Genre kaum Konkurrenz. Nur wenige schreiben richtig gute Bigband-Musik." 
"Ich bin Komponistin", meinte sie einmal, "und möchte möglichst wenig der Eingebung eines Jazzmusikers überlassen."

Hier in diesem NDR Artikel, gibt es einen wunderbaren 44-minütigen Film (1981) über sie, mit Konzertausschnitten, die sie für den NDR gegeben hat, der sie als charmante und verschrobene Bandleaderin zeigt – aber auch mit einzigartigen Aufnahmen im privaten Bereich, mit einem Interview, in dem ihr Humor zum Vorschein kommt. "Ich war sofort erfolgreich und toll, auch schon als drei-Jährige". Dennoch ist sie sich bewusst, dass ihre Musik nicht dem Mainstream Geschmack entspricht. Das Porträt gewährt einen Einblick in Carla Bleys Leben und Wirken in New York. Und es gibt einen weiteren Film von der 55-minütigen Konzertaufführung "La Leçon Française", mit der NDR Bigband und einem Knabenchor. Bis zum Schluss blieb sie ihrem kompromisslosen Ausdruck treu und verbleibt einzigartig – Danke Carla.

Nachruf auf die amerikanische Komponistin Carla Bley

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Kommentare 2
  1. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor 6 Monaten

    Der Link zum 1981er Film ist nicht mehr da - oder?

    1. Dorothea Tachler
      Dorothea Tachler · vor 6 Monaten · bearbeitet vor 6 Monaten

      Ja, seltsam, ich kann nicht herausfinden wieso dieser plötzlich weg ist, schade! -
      Anscheinend war der Film nur zeitlich limitiert zu sehen, oder vielleicht soll es noch ausgestrahlt werden. Ich kann auch sonst keinen Link zu dem Film finden. Das Interview damals war geführt von Birgitta Ashoff

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