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Über die Verwaltung der Kreativität

Anja C. Wagner
Bildungsquerulantin
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Anja C. WagnerMontag, 11.04.2022

Der neue Essay von Wolf Lotter lief zwar schon gut durch die diversen Timelines der Fachcommunities. Aber um einen Beitrag zur weiteren Distribution zu leisten, empfehle ich den Artikel hier zur unbedingten Lektüre.

Es handelt von unserer gesellschaftlichen Organisation der Arbeitswelt, die von immer mehr Bullshit-Jobs geprägt ist, und die damit den wahrhaft Kreativen, also den wirklichen Problemlöser:innen im Weg stehen. Wir verwalten uns zu Tode, so ließe es sich zusammenfassen. Oder: Wir bürokratisieren uns in die Stagnation. Damit werden dringend erforderliche Lösungsansätze, die es erst zu entwickeln gilt, systematisch zermürbt. Bloß keine Veränderung! Und dennoch gibt es sie, die richtigen Kreativen.

Wofür steht Kreativität?

Kreative – das steht für Menschen, die bereit sind, Löcher zu graben, Lösungen zu erarbeiten, Probleme zu erkennen und aus der Welt zu schaffen, auch wenn das anstrengend ist. (...) Dabei geht es ums "Wollen, dass was weitergeht". Wissensarbeit eben.

Und woran arbeitet die Bürokratie?

Die Bürokratie beherrscht auch die Wirtschaft, bis runter zum Kleinbetrieb, und zwar nicht nur als externe Bedrohung (das auch), sondern als hausgemachtes Übel. Es wimmelt nur so von Beauftragten und Zuständigen (m/w/d), die anderen die Welt erklären und die Regeln machen, während die immer verzagter versuchen, nur ihre Arbeit zu machen.

Das Problem heute: Die Neobürokratie

Das sind Berufsgruppen, die sich nach Lotter an die Kreativen dranhängen, um ein Wörtchen mitzureden: 

"Am Vormittag kommt die Rechtsabteilung, die Gleichbehandlungsbeauftragte, der Betriebsrat, am Nachmittag die Steuerberater, die Nachhaltigkeitsabteilung und die Agilitätsgruppe", so klagte ein Vorstand eines großen deutschen Unternehmens. 

Kein Platz mehr für die „eigentliche Arbeit“. Wie konnte es dazu kommen? Es fehle an der notwendigen Grund- und Allgemeinbildung für die neuen Zeiten, so Lotter. Wir schaffen den Sprung nicht von der Industriegesellschaft in die „Wissensgesellschaft“, wie er die Zeitenwende nennt. Zwar hätten wir immer mehr formal ausgebildete Akademiker:innen, aber genau dies sei das soziale Problem: Sie möchten alle ein Wörtchen mitreden am Lauf der Dinge. Schließlich hatten sie dieses Ticket auf Empfehlung so gebucht.

Aber ihr Wissen ist altes Wissen, reproduziertes Wissen. Das ist das Problem! Daran verdienen nun einmal die Universitären, sind sie heute doch finanzgetriebene Institutionen. 

Dabei ist es der Triumph der Bürokraten, die die Hochschulen und das Studium so entwertet haben. Die, nicht wollen, dass was weitergeht, Fließbandbildung verkaufen, das von Fließbanddenkern verbreitet und durch ein bissl Moralisieren verhübscht wird. Das ist nicht originell, kreativ. Es ist das Gegenteil davon.

Und wie kommen wir zu einer Lösung?

Lest selbst den Artikel – und werdet in Muße wahrhaftig kreativ!

Über die Verwaltung der Kreativität

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Kommentare 4
  1. Dennis Schmolk
    Dennis Schmolk · vor 2 Jahren

    Ich frage mich bei solchen Phänomenen ja immer, wieso es dazu kommt bzw. welche Funktion sie erfüllen. Leider fällt mir bei diesen "bullshit jobs" immer nur ein, dass es offenbar nur einen Bruchteil der Arbeit gibt, für die wir Arbeitsplätze vergeben. Die Bürokratie erfüllt zwei Funktionen: a) sie beschäftigt selbst Leute, die ansonsten keine Arbeit hätten; b) sie verlangsamt die Arbeit aller anderen, sodass Überbeschäftigung auf allen Ebenen nicht mehr auffällt.
    Die Lösung?
    Utopisch: Uns eingestehen, dass wir höchstens für 20% aller Menschen (völlig subjektive Schätzung) bezahlte Arbeit mit relevanten Aufgaben haben und dass "Arbeiten" nicht zum Menschsein gehören muss. Für die anderen gibt es ein bedingungsloses Grundeinkommen und viel Muße; ob das zu langeweilebedingten Aufständen und einer neuen elitären "Relevante Arbeiter/innen"-Kaste führt, müsste sich dann zeigen.
    Pragmatisch: Weitermachen wie bisher; Projektmanagerinnen und Gleichstellungsbeauftragte richten während ihrer Arbeitszeit wahrscheinlich keine großen Schäden an. (Wobei ich mir da nicht sicher bin; boreout/burnout-bedingt schädigen sie sich zumindest selbst, und blinder Aktionismus/Expansionismus ist für natürliche und soziale Umwelten natürlich gefährlich.)

    1. Anja C. Wagner
      Anja C. Wagner · vor 2 Jahren

      Sehe ich auch so. Die sinnvolle Arbeit auf möglichst viele kreative Köpfe, die mitdenken wollen, gleich verteilen. Der Rest muss lernen, ein sinnvolles Leben neben der Erwerbsarbeit leben zu können.

  2. Evelyn Kuttig
    Evelyn Kuttig · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

    Danke für diesen Artikel! Zur Übermacht der Bürokraten gesellt sich noch die verquaste Sprache, derer sie sich bedienen und die der Rechtssicherheit dienen soll, dabei noch immer angelehnt ist an das Amtsdeutsch aus der Kaiserzeit. Hier ein Artikel über ein Bemühen um Veränderung
    https://www.deutschlan...

    1. Anja C. Wagner
      Anja C. Wagner · vor 2 Jahren

      Danke für den Link. Ja, wir leben in einem Land der dominaten Jurist:innen.

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