Der Wirtschafts-Erklärbär-Podcast Planet Money hat in seiner zehnjährigen Geschichte schon einige Prozesse von Anfang bis Ende begleitet und sich selbst daran beteiligt, um dadurch zu demonstrieren, wie sie ablaufen. Das Team hat ein T-Shirt global produzieren lassen, ein Barrel Öl gekauft und auf den Markt gebracht und sogar einen eigenen Satelliten ins All geschossen. Ihr neuestes Projekt beschäftigt sich mit der Kreativwirtschaft: Es geht um Comic-Superhelden.

Während Marvel und D.C. Comics immer neue obskure Figuren aus ihren Mottenkisten zaubern (Agatha Harkness, anyone?) und damit viel Geld verdienen, liegen viele Superhelden aus dem Golden Age of Comics als ungenutzte Intellectual Property einfach so herum. Dort will Planet Money jetzt zuschlagen und einen alten Superhelden zu neuem Leben erwecken. Leider will keine der großen Comicfirmen irgendwelche potenziellen zukünftigen Assets hergeben, aber gleichzeitig sind viele Charaktere nach amerikanischem Recht inzwischen in die Public Domain gefallen, könnten also frei verwendet werden.

Mit der von mir sehr geliebten Mischung aus Information, Unterhaltung und gut gemachten Erklärungen verfolgen die ersten drei Episoden der Superhelden-Serie den Weg von Charakteren durch das Wirtschaftsrecht und anschließend in die Wege der modernen Comicproduktion. Am Ende hat Planet Money tatsächlich einen neuen Superhelden-Comic mit einer alten Figur in der Mache (welche verrate ich natürlich nicht). In den kommenden Wochen will das Team auf dieser Basis die nachgelagerten Industrien wie Lizensierung und Merchandising unter die Lupe nehmen.