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Corona und die Zahlen: Johns Hopkins, die Stunde der Statistiker und wo ihr gute Zahlen herbekommt

Alexander Sängerlaub
Publizist, Journalist, Utopist

Programmleiter Zukunft des Journalismus am Bonn Institute & Direktor futur eins

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Alexander SängerlaubFreitag, 27.03.2020

In diesem piq möchte ich euch verschiedene Statistiken vorstellen, erläutern, warum sie mit Vorsicht zu genießen sind und wie sich die verschiedenen Statistiken lesen lassen.

Derzeit  bemessen wir den Verlauf der Krise vor allem an drei Zahlen – der Zahl der Infizierten, der Zahl der Genesenen sowie der Zahl der Gestorbenen. Die weltweit sicherlich am meisten zitierten Zahlen stammen von der in Baltimore ansässigen amerikanischen Johns Hopkins University und sind hier als Map im piq verlinkt. Auch die WHO bietet tägliche "situation reports" zu allen Ländern.

Die unzuverlässigsten Zahlen sind dabei die, der Genesenen, da diese in vielen Ländern nicht meldepflichtig sind und damit nicht sauber erfasst werden. Hingegen (zumindest in Deutschland) sind Covid-19 Erkrankungen meldepflichtig und auch Todesfälle werden selbstverständlich einigermaßen zuverlässig gezählt. Demnach ist die Zahl der Verstorbenen derzeit der zuverlässigste Indikator, um den Verlauf der Pandemie zu beurteilen.

Relativ unzuverlässig ist auch die Zahl der Infizierten, da diese Zahl von mehreren Faktoren abhängig ist:

All das trägt dazu bei, dass 1) die Dunkelziffern der Infizierten je Land weitaus höher sind, 2) die Zahlen zwischen den Ländern schwer vergleichbar sind und 3) die korrekt berechenbare Sterblichkeit vor allem in den Ländern am besten berechnet werden kann, die relativ großflächig und umfassend testen (z.B. Südkorea). Besonders hoch scheint daher die Sterblichkeit in Ländern wie Italien (derzeit fast 10 %), wo man mit dem Testen aufgrund der vielen Fälle kaum noch hinterherkommt und viele Menschen eben derzeit erst bei der Einlieferung ins Krankenhaus überhaupt noch getestet werden.

Die absoluten Zahlen nach Ländern sind wiederum nicht sonderlich hilfreich, um zu beurteilen, wie die derzeitige Lage ist, weil hier die Anzahl der Einwohner eines Landes entscheidend ist. So hat die meisten Infizierten auf 100.000 Einwohner gerechnet, derzeit die Schweiz. Mit (Stand heute) offiziell 12.300 Coronavirus-Infizierten, haben die Schweizer zwar absolut gesehen nicht so viele Fälle, da die Schweiz allerdings nur ca. 8 Mio. Einwohner hat, kommt sie auf derzeit 144 Fälle pro 100.000 Einwohnern und liegt damit sogar noch vor Spanien (137) und Italien (133) (Deutschland kommt derzeit auf 57 Fälle pro 100.000 Einwohner). Diese Zahlen berechnet bpsw. der Tagesspiegel.

Für die Zukunft wird nicht nur entscheidend sein, dass die Zahl der Infizierten runtergeht, sondern das diese auch möglichst identisch gemessen wird. Ein Richtwert ist dabei die Verdoppelungszeit*, wie sie die SZ in ihren sehr guten Infografiken zeigt.

Zusätzlich sollten alle Länder auch versuchen zu erheben, wie viele Menschen bereits immun sind, indem beispielsweise Antikörper im Blut flächendeckend nachgewiesen werden können. Erst dann können die Maßnahmen vorsichtig gelockert werden.

*wie lange dauert es, bis sich die Zahl der Infizierten verdoppelt

Corona und die Zahlen: Johns Hopkins, die Stunde der Statistiker und wo ihr gute Zahlen herbekommt

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Kommentare 3
  1. Ernst Lebsanft
    Ernst Lebsanft · vor 4 Jahren

    Bei den rapportierten Todesfällen würde mich die Altersverteilung interessieren, ausserdem unterteilt nach vorerkrankt / nicht vorerkrankt. Gibt es irgendwo solche Daten? Trotz inflationärer Berichterstattung habe ich nichts gefunden.

    1. Alexander Sängerlaub
      Alexander Sängerlaub · vor 4 Jahren

      Gibt es, z.B. in Italien wurden erst etwa 100 und später noch einmal über 2.000 Fälle mit weiteren Daten erhoben zur Altersverteilung und Vorerkrankungen. Siehe hier: Kapitel 1.3: https://de.wikipedia.o... – dort sind dann auch die Originalquellen hierzu verlinkt.

    2. Ernst Lebsanft
      Ernst Lebsanft · vor 4 Jahren

      @Alexander Sängerlaub Vielen Dank und in der Tat interessant. Bei allen anderen Ländern fehlt so etwas.

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