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piqer für: Fundstücke Reportagen und Interviews Videos und Podcasts
Nach dem Hauptschulabschluss jobbte Ertle auf dem Bau, arbeitete kurzzeitig als Kinderpfleger, began zu schreiben, machte auf dem zweiten Bildungsweg das Abi nach und studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft.
Seine Texte erscheinen hauptsächlich bei GALORE, Krautreporter, Tagesspiegel, fluter und der Süddeutschen Zeitung. Seine Schwerpunkte sind Interviews und Reportagen.
Endlich, endlich, endlich sagt es mal einer. Carpe diem macht eben nicht glücklich. Ja, natürlich haben wir alle Der Club der toten Dichter gesehen und, tja, wir alle haben gefühlt fünf Millionen erbauliche Powerpoint-Aphorismen auf Facebook über uns ergehen lassen. Aber immer gab es da diese leise Stimme in uns die gesagt hat: Jaa, is gut, nervt nicht rum.
Erfreulicherweise hat Deutschlandradio Wissen dieses Gefühl nun in hochinteressante Worte gefasst. Der Auftakt der Hörsaal-Reihe des Senders ist ein wirklicher Gewinn für den Geist. Wieso uns das ganze Gebrabbel a´la "Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter" kein bisschen glücklich macht, erklärt der Lebenskunstphilosoph Wilhelm Schmidt.
Lieber Marcus,
guter piq. Wir haben da wohl ein artverwandtes Unwohlsein.
www.piqd.de/love/reue...
LG
Nils
Najaaaa. " 'Genieße den Tag!' und nicht 'Genieße jeden Tag', wie das heutzutage viele verstanden haben wollen." Möglichst jeden Tag zu genießen heißt ja nicht, dass Du sofort zum Badeweiher gehen MUSST, sondern, dass man auch einen schönen Alltag, Freude bei der Arbeit, Vergnügen im Stau haben kann.
Dass das Glück durch vorherige Trübsal, durch Grant, Demut und Fleiß im Anschluss umso größer wird, ist keine beweisbare mathematische Formel, sondern ein religiöses, wahrscheinlich protestantisches Gerücht.
Ich widerspreche also heftig: Nein, wir müssen keineswegs Trübsal blasen, schon gar nicht tagelang. Das ist eindeutig Neigungssache und muss keineswegs zum allgemeinen Konzept erhoben werden.
Und wir müssen uns auch nicht "bei der Arbeit richtig anstrengen, damit wir den Wert der Gelassenheit und Momente des Glücks genießen können." Das klingt für mich eher nach Firmenphilosophie, damit die Leute am Fließband nicht zu viel quatschen und Rauchpausen machen.
Sicher nerven Kalendersprüche wie "Carpe Diem" oder "Du muss positiv denken", doch eine Handlungsanweisung zu Trübsal nervt mindestens genauso, denn ich muss mir mein Glück nicht verdienen. Ich nehm's auch einfach so.