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Wie Frauen in Meisterwerken zum Objekt werden - Kino und Male Gaze

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMontag, 27.11.2023

Dies ist ein Streaming- und ein Kino-Tipp (bitte scrollen Sie!).

Zunächst in die Arte-Mediathek: Die Regisseurin Nina Menkes sieht einen Zusammenhang zwischen der Bildsprache des Kinos und der Diskriminierung von Frauen.

Ich habe vermutlich die Stirn gerunzelt, als ich das hörte – aber Menkes kann das belegen. Und wie. Mit zahlreichen bekannten Filmausschnitten zeigt ihre Doku Brainwashed Sexismus im Kino (nur noch bis Samstag online!) wie Frauen im Kino angeschaut werden. Nämlich seit circa 100 Jahren auf die gleiche Art und Weise, völlig unabhängig von der Sexualisierung des Körpers. Es ist eine Bildsprache, die erheblich zur Unsicherheit von Frauen weltweit beiträgt. Das liegt an:

  • der Inszenierung von Subjekt (Mann)/Objekt (Frau)
  • Bildausschnitt
  • Kamerabewegung
  • Beleuchtung

Menkes hat so viele Beispiele dafür, dass einem Filmfan die Kinnlade runterklappt. Nur zwei: Frauen werden fast nie von oben gefilmt. Und oft werden nur einzelne Fragmente gezeigt. Selbst bekannte weibliche Regisseurinnen sind davor nicht gefeit. So beginnt Sophia Coppolas "Lost in Translation" mit einer Nahaufnahme von Scarlett Johannsons Slip. Selbst die aktuelle "Wonderwoman" werde noch so gefilmt wie eine postmoderne Barbie.

Menkes geht es nicht um das Canceln von Kunst: man könne einen Film auch lieben und auf seine Problematik hinweisen. Wenig überraschend zeigen auch die Werke von allgemein als Regie-Genies anerkannten Männern wie Kubrick oder Hitchcock den "male gaze".

Und was ist mit den Männerkörpern im Kino? Menkes zeigt: Typen werden halbnackt fast immer in Action gezeigt, oder beim Sport. Bei Frauen hat es mit Sex zu tun. So gut wie immer.

Was kann man tun? Menkes zitiert Agnès Varda: "Der erste feministische Akt einer Frau ist hinzuschauen und zu sagen: Okay, du schaust mich an, aber ich schaue auch."


Nur Frauen schauen und reden in einem bemerkenswerten neuen Film, der ausschließlich in und um eine Waldhütte spielt – eine estnische Rauchsauna. In "Smoke Sauna Sisterhood" erzählen Frauen von Abtreibung und Vergewaltigung. Sie teilen aber auch lustige Geschichten in ursprünglich bis zu sechs Stunden langen Sauna-Sitzungen, komprimiert auf 90 Kinominuten.

Sieben Jahre hat die Dokumentarfilmerin Anna Hints an ihrem poetischen, ernsten, berührenden Film gearbeitet; Nackheit ist überall, aber es war Hints wichtig "keinen »male gaze«, also keinen sexualisierenden männlichen Blick zu haben", wie sie ND Aktuell erzählte.

TTT spitzt zu: "Saunieren gegen das Patriarchat".

Die ZEIT schreibt

Mit diesem Film verhält es sich genauso wie mit der Sauna. Man kommt anders heraus, als man hineingegangen ist. 

Wie Frauen in Meisterwerken zum Objekt werden - Kino und Male Gaze

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