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Pop und Kultur

"Nationale Traumwelt mit globaler Wirkung" – der Brexit und die Kultur-Nostalgie

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschMontag, 26.02.2018

Nein, der identitäre Backlash unserer Tage sei natürlich "kein exklusiv britisches Phänomen", schreibt Alexander Menden in seinem höchst kenntnisreichen Feuilleton-Aufmacher der heutigen SZ.

Aber nirgendwo in Europa kann sich diese Bewegung so eklektisch aus einem Narrativ vermeintlich linearer historischer Entwicklung bedienen wie im Vereinigten Königreich.

Da ist ein Bildungsminister, der einen Lehrplan voller englischer Highlights und Triumphe (von der Steinzeit über die Tudors bis zu Olympia 2012) zusammenstellt. Da sind Serien wie Downton Abbey und das TV-Drama Britannia ("blau gefärbte Kelten kämpfen im „Game of Thrones“-Stil gegen die erste Welle kontinentaler Eindringlinge, in diesem Fall die Römer"). Da ist Christopher Nolans Weltkriegsgemetzel "Dunkirk", geliebt von der Pro-Brexit-Bewegung. Da ist eine Ausstellung über den englischen Bürgerkrieg im 17. Jahrhundert aus rein royalistischer Perspektive. Was hier erschaffen werde, schreibt Menden, sei nichts anderes als eine "nationale Traumwelt mit globaler Wirkung".

Solche Fiktionen dienten "auch Nicht-Briten als ungeprüfte Projektionsflächen ihrer eigenen nostalgischen Sehnsüchte". Hier würden den Konsumenten Erinnerungen aufgezwungen, die tatsächlich keiner besitze. Schlimmer noch: Die linke Labour-Opposition befürworte ebenfalls den Brexit, weil dieser eine Wiederverstaatlichung ermögliche, und "britischen Arbeitern britische Jobs". Internationale Solidarität? Lässt sich gerade popkulturell nicht gut vermarkten.

Mendens Fazit ist düster, denn:

Über alle politischen Grenzen hinweg vereinen sich sämtliche romantischen Vorstellungen einer Britishness, die sich nach einer einfachen Existenz auf heimatlicher Scholle sehnt.

Eine erhellende, wenn auch wenig optimistisch stimmende Lektüre.
"Nationale Traumwelt mit globaler Wirkung" – der Brexit und die Kultur-Nostalgie
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