Igor und Grichka Bogdanoff sind um den Jahreswechsel herum im Abstand von nur wenigen Tagen an Covid verstorben. In Frankreich waren die aus nobler Familie stammenden Zwillinge seit Jahrzehnten als TV-Persönlichkeiten bekannt. In der Wissenschaftswelt hatten sie mit Büchern über Kosmologie und Quantenphysik, vor allem aber auch mit ihren offenbar unrechtmäßig erworbenen Doktortiteln für Kontroversen gesorgt. Bei ihrem Tod waren die beiden in ihren 70ern. Äußerlich war das Alter der als "Botox-Brüder" verspotteten Zwillinge seit den Nuller Jahren immer schwerer zu bestimmen gewesen. Dass sie sich jemals Schönheitsoperationen unterzogen hätten, leugneten die beiden bis zuletzt. Als eine Art Running Gag wechselten sie darauf angesprochen gerne das Thema, zum Beispiel indem sie über den Ursprung des Universums fachsimpelten. 

Im Internet haben die so charmanten wie bizarren Brüder als Memes und Krypto-Ikonen, aber auch als Protagonisten unzähliger Verschwörungstheorien einen mysteriösen Kultstatus erlangt. Angeblich seien die beiden Aliens oder auf die Erde entsandte Götter, würden die weltgrößten Banken und die Blockchain lenken und hätten immensen Einfluss auf die Politik Frankreichs. Die erste Stadt auf dem Mars soll Bogdangrad heißen. Und wer die "Bogpill" geschluckt hat, wird, wie in der Matrix, erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint. Der Bogdanoff-Mythos wächst ständig weiter, wie dieses biografische Erklär-Video auf YouTube aufzeigt. Es ist nur eines von vielen über die Bogdanoff-Zwillinge, deren Legende sich nach ihrem Ableben noch zuspitzen dürfte. Bis zuletzt hatten sich die beiden einer Covid-Impfung verweigert. Als Grichka am 28. Dezember verstarb, lag Igor bereits im Koma. Am 3. Januar folgte er seinem Bruder nach.