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Keith Richards wird 75 und so richtig fällt einem dazu nichts mehr ein
Journalist, Sammler
picker für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Er sieht aus wie eine alte Lederhandtasche, was völlig in Ordnung ist, wenn man den Lebenswandel bedenkt. Ja, man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass es angesichts dieses Lebenswandels ein Wunder ist, dass Keith Richards überhaupt noch nach etwas aussieht. 75 Jahre wird er jetzt, am 18.12. – und seit einigen Tagen tauchen verschiedene Texte über das Rolling-Stones-Urgestein auf. Was ich dabei sehr auffällig finde: so richtig interessant sind diese Texte nicht, nicht der hier verlinkte im deutschen Rolling-Stone-Magazin, nicht der in der Berliner Zeitung, nicht der von der dpa verbreitete. Kann es sein, dass über Richards Trink- und Drogenverhalten und über die nicht enden wollende Geschichte der Rolling Stones hinaus gar nicht mehr so viel erzählt werden kann? Oder sind die Schreiber ähnlich müde wie der "Rock-Veteran", der "Gitarren-Gigant", der "Überlebenskünstler"? Wer will es ihnen verdenken? Die Stones funktionieren seit Jahrzehnten wie ein industrielles Unternehmen, das sein kaum verändertes Produkt in immer neuer Verpackung an die Menschen bringt und dabei auf der Stelle zu treten scheint. Mir selbst würde da auch der große Ansporn fehlen, neue Ansätze, neue Geschichten, neue Perspektiven in Sachen Richards oder Stones zu suchen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mir die als Leser wünschen würde. Halten wir also fest: Keith Richards wird 75. Nicht mehr und nicht weniger.
Quelle: Rolling Stone Bild: WireImage / Kevin... rollingstone.de
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Danke, so gings mir auch beim Dradio-Feature.
https://www.deutschlan...
Das obendrein völlig abgedroschene Plattitden enthält: "Richards ist seit 34 Jahren verheiratet – für Stones-Verhältnisse ist das eine Ewigkeit." Als ob das nicht in jedem Fall eine Ewigkeit wäre.