Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Pop und Kultur

Geschichten von Frauen: was uns Musikerinnen erzählen

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Zum picker-Profil
Jan PaerschMittwoch, 07.02.2024

"Der Gott des Rock ’n’ Roll ist eine Frau" heißt es, wenn sehr reiche Stars ein paar Statuen mehr gewinnen. Grammys für talentierte Künstlerinnen sind per se nicht schlecht - aber was haben uns diese Frauen eigentlich zu erzählen? Wir müssen da gleich schon wieder über Tay-Tay reden, die erste Musikmilliardärin, die meistgestreamte Frau auf Spotify... Gleich.

Zunächst aber zu einer deutlich unbekannteren Frau, einer Dichterin und Spoken-Word-Aktivistin: Moor Mother. Camae Ayewa hat ganz andere Kämpfe kämpfen müssen, als die gemütlich im ländlichen Pennsylvania aufgewachsene Ex-Countrysängerin (aka the "hardest working girl in show business"). Moor Mother ist so etwas wie das Aushängeschild einer progressiven US-Experimental/Rap/Jazz-Szene, eine POC mit einer sensationellen Stimme, und einer Dringlichkeit im Vortrag, die ihr keinen Grammy aber immerhin einen Deutschen Jazzpreis als "Künstlerin des Jahres" 2023 eingebracht hat.

„To get away from the hell/That's always waiting“ – die allgegenwärtige Hölle, die Moor Mother in einem furiosen 20-Minuten-Stück ihrer Jazz-Band Irreversible Entanglements beschreibt, das könnten die Sozialwohnungen ihrer Kindheit sein. Es könnten auch die alltäglichen Vorfälle von Rassismus und Misogynie sein, denen sie ausgesetzt ist. Die einstige Hardcore-Interpretin sagt:

Es ist nicht nur eine Geschichte und es ist nicht nur meine Geschichte. Es sind eine Milliarde Geschichten.

Und damit zu Taylor Swift. Wo Moor Mother vor allem ein Vorbild für POCs ist, ist die "neue Queen of Pop" ein Role Model für alle. Leonie Gubela hat in der taz (unten) nicht den ersten Fangirl-Longread geschrieben, aber vielleicht den lesenswertesten; reflektiert ihre eigene, Instagram-befeuerte Hingabe und den Zusammenhalt der Swiftie-Community (kein Kult, sondern ein "sicherer Hafen"). Gubela meint: "Es ist fast so, als würde mir Taylor Swift aus meinen alten Tagebüchern vorsingen." So weit, so bekannt, aber an diesen oft so aseptischen Pop können eben Milliarden andocken, was TS auch selbst erkannt hat:

Da ist sehr viel mehr als meine eigene singuläre Storyline.

Und das ist einer der Gründe für den immensen Erfolg: eine perfektere Projektionsfläche für Sehnsüchte hat es nie gegeben. Auch, weil Swift selbst eben nicht perfekt ist; Gubela beschreibt, dass die Künstlerin weder eine unglaubliche Stimme noch gute Tanz-Skills habe.

Moor Mother und Taylor Swift sind beide auf ihre Art erfolgreich, weil sie Geschichten von Frauen erzählen. Die eine intellektuell, klassenkämpferisch, antirassistisch ("I want more artists to get into the blues, free jazz, and gospel music— not only is it Black American classical music, but it’s also a liberation technology"). Die andere relatable, scheinbar nahbar, mit Songs für jede Lebensphase.

Zurück zur Musik: Im Mai spielen Irreversible Entanglements mit Moor Mother in der Elbphilharmonie - und es gibt noch Karten, für circa ein Fünftel des Preises eines Tay-Tay-Tickets.

Wer nach einem milde RnB/Rap-lastigen Zugang zum Werk von Moor Mother sucht: bitte unbedingt Jazz Codes hören.

Geschichten von Frauen: was uns Musikerinnen erzählen

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Pop und Kultur als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.