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Pop und Kultur

Deutschland und der ESC – einfach erklärt

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrDienstag, 16.05.2023

Schon in der Nacht auf Sonntag ging es los mit dem Gejammer: "Immer wird Deutschland Letzter", "die anderen mögen uns nicht", "die anderen wollen nur unser Geld"... etc. pp. Thomas Gottschalk postete beleidigt, dass "Europa uns verarschen" würde, und Guildo Horn empfahl eine Pause.

Das (mit Verlaub: typisch) deutsche Eingeschnapptsein liegt natürlich am Eurovision Song Contest, der am vergangenen Samstag vertretungsweise in Liverpool abgehalten wurde. Die Ukraine, Gewinnerland des letzten Jahres, konnte den Wettbewerb aus triftigen, traurigen Gründen nicht abhalten, weshalb England als zweitplatziertes Land übernahm. Auch wenn man die Show nicht geschaut hatte, konnte man den Schlagzeilen kaum entgehen: Der deutsche Beitrag (Lord Of The Lost, Blood And Glitter) war auf dem letzten Platz gelandet, wie auch der deutsche Beitrag von 2022 (Malik Harris, Rockstars) und gefühlt fast alle deutschen Beiträge seit der ersten Ausstrahlung des Eurovision Song Contest im Jahr 1956.

Wie gesagt: gefühlt. Denn würde man genauer hinschauen, müsste man zugeben, dass deutsche Beiträge sehr wohl schon erfolgreich waren. Nicole (1982) und Lena (2010) gewannen sogar, schon vergessen? Michael Schulte landete 2018 auf einem beachtlichen vierten Platz, Roman Lob 2012 immerhin auf Rang acht. Der bereits zitierte Guildo Horn schwamm 1998 mit "Guildo hat euch lieb" auf der Schlager-Revival-Welle auf Platz sieben, Wind erreichten 1987 mit der Ralph-Siegel-Produktion "Lass die Sonne in dein Herz" den zweiten Platz. Nicht zu vergessen die deutschsprachigen Grand Dames des Grand Prix resp. ESC Katja Ebstein, Lena Valaitis, Mary Roos, Wencke Myhre, Siw Malmkwist und, und, und.

Für leberwurstiges Beleidigtsein gibt es also eigentlich keinen Anlass – vielleicht empfiehlt es sich, zu akzeptieren, dass andere Beiträge schlichtweg besser ankamen? ZDF-Reporter Dominik Rzepka versucht sich an einem unaufgeregten, sachlichen Resümée und räumt in dem – in einfacher Sprache geschriebenen – Text Missverständnisse aus:

Keiner mag uns in Europa, richtig?

Nein. Das ist nicht der Grund. Deutschlands Ansehen in der Welt zum Beispiel hat sicherlich nichts damit zu tun, dass "Lord of the Lost" Letzte geworden sind. Ihr Song hat einfach nicht funktioniert. Das Publikum in der Halle in Liverpool ist erkennbar unberührt geblieben. Die Band hat an der Halle vorbei gesungen. Wenn Deutschland gute Songs schickt, läuft es schließlich besser. Michael Schulte konnte 2018 Vierter werden mit dem wirklich eingängigen Song "You let me walk alone". Das war ein emotionaler und authentischer Auftritt.

Emotional, gute Songs, eingängig: Das sind die Stichworte, mit denen man auf den ESC reagieren sollte. Und nicht mit Verschwörungstheorien, dass "die" "uns" ja alle nicht leiden könnten und ganz Europa nur Deutschlands Geld will.

Deutschland und der ESC – einfach erklärt

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Kommentare 2
  1. Jürgen S.
    Jürgen S. · vor 12 Monaten

    Gottschalk, der nette Schalk meiner Jugend, wird im Alter immer mehr zum kauzigen Opa, der gnadenlos an der Realität vorbeilabert.

    1. christina mohr
      christina mohr · vor 12 Monaten

      Ja, fürchterlich. Am Besten kommt er derzeit noch in der Hörgeräte-Werbung 'rüber :)

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