In der Bundesliga rollt der Ball wieder, die NBA will sich in Disney World einschließen, aber fast überall sonst hat Covid-19 sämtliche Profisportaktivität lahmgelegt. Das ist nicht nur für all jene schade, die damit normalerweise viel Geld verdienen, sondern es macht auch Sportfans in aller Welt zu schaffen. In einem halb-ernsten, halb-komischen Dialog blicken zwei Autoren in diesem Text auf ihre Zeit als aktive Sportenthusiasten zurück, als würden sie blinzelnd aus einem Koma erwachen:

I remember there were … expensive commercials. I definitely remember expensive commercials being a part of live sports. I only noticed this when sports on replay happened. Before, in an NBA game happening in real time, there would be LeBron selling me a Kia or James Harden selling me insurance. (...) The ads for replay games are cheap and very sad: Home generators, car warranties, bootleg tactical gear for things that shouldn’t be tactical like car visors and hearing aids.

Man muss nicht selber Fan von Sportübertragungen sein (ich bin keiner), um diese Reflexion wertzuschätzen. Der Text macht klar, welche Rolle Sport als mediales und kulturelles Ereignis spielt und welche merkwürdige Lücke er an einigen Stellen hinterlässt. 

Sport als Unterhaltung, als Gesprächsthema, als Anlass, um obsessiv Tabellen zu führen und Zahlen hin- und herzuschieben, als Filter zur Identifikation mit Orten, als Treffpunkt und Ort, um andere Menschen zu beobachten. All das und mehr steckt in diesem etwas mäandernden Text, der zudem eine sehr US-zentrische Sichtweise hat. Unterhaltsam und angenehm schräg ist er trotzdem.