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Großbritannien: Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang vor Autos

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDonnerstag, 03.02.2022

Eine Novelle der britischen Straßenverkehrsordnung setzt um, was Aktivist:innen auch hierzulande schon lange fordern: Alles zu tun, um die Vision Zero (also keine Verkehrstote) Realität werden zu lassen.

Dazu müssen die schwächeren, unfallgefährdeten Verkehrsteilnehmer:innen konsequent geschützt werden. Am gefährdetsten sind Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, ebenso wie andere Formen der Mikromobilität.

"Diejenigen, die für Fahrzeuge verantwortlich sind, die im Falle eines Zusammenstoßes den größten Schaden anrichten können, tragen die größte Verantwortung, vorsichtig zu sein und die Gefahr zu verringern, die sie für andere darstellen." Das bedeutet, dass vor allem Kraftfahrer umdenken müssen. Beim Aussteigen ist der Schulterblick durch den "Holländer-Griff" verbindlich, Radfahrer dürfen nur mit einem Abstand von 1,5 Metern überholt werden.

"Es sollte keinen Mut erfordern, mit Kindern eine Straße zu überqueren oder zur Schule zu fahren, aber manchmal fühlt es sich so an", so der Verkehrsbeauftragte Chris Boardman. "Diese Änderungen der Straßenverkehrsordnung zeigen unsere Verantwortung füreinander und bekräftigen, was gute Verkehrsteilnehmer bereits tun. Diese Auffrischung bietet jedoch mehr als nur Orientierung, sie macht unsere Städte und Dörfer zu schöneren Orten zum Leben."

Radfahrer werden aufgefordert, in vielen Situationen nicht am Straßenrand, sondern in der Mitte der Fahrbahn zu fahren, vor allem dann, wenn sie sich Kreuzungen und Straßenverengungen nähern. Die Idee dahinter: Radler werden insbesondere beim Abbiegen überfahren. 

Damit man das aber auch halbwegs sicher umsetzen kann, muss die Geschwindigkeit insgesamt herausgenommen werden. Die notwendige Folge der Neuerung wird sein, dass Autofahrerinnen nicht einfach Radler:innen überholen, sondern hinter ihnen herfahren müssen. Und das mit einem Tempo von etwa 20 km/h.

Großbritannien: Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang vor Autos

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Kommentare 6
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren

    "Es sollte keinen Mut erfordern, mit Kindern eine Straße zu überqueren oder zur Schule zu fahren" - so WAHR. Vision Zero klingt utopisch, schlimm nicht wahr?

  2. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor 2 Jahren · bearbeitet vor 2 Jahren

    Da bin ich gespannt! Meine Erfahrung ist, dass kaum jemand bereit ist, das eigene Leben zur Durchsetzung des Rechts zu gefährden. Mehr als verständlich! Eltern wollen ihre Kinder nicht allein mit dem Rad zur Schule fahren lassen, wenn sie Angst um sie haben müssen, weil Radwege ständig zugeparkt sind (und das auch zT erlaubt ist) und Fußgänger sich nicht an 50 cm breite Fußgängerwege halten können. Klar, dass sie auch auf dem Radweg laufen.

    Wir waren in unserem Bezirk Exoten, weil wir unsere Kids haben fahren lassen. Natürlich nachdem wir es ein Jahr lang zusammen geübt hatten: Dooring überlebt, Vorfahrt genommen überlebt, frei ins Rad laufende Hunde überlebt, Raser überlebt, an beiden Seiten zugeparkte und damit künstliche Einbahnstraßen überlebt (ungeschriebenes Gesetz: der größere Kühler hat Vorfahrt, Räder haben Null). Die Folge: Alle 50 Meter zwischen die parkenden Autos einscheren und das entgegenkommende Auto durchlassen. In London haben die wenigsten Leute Garagen, die Autos stehen überall.

    Ja, es gibt immer mehr Radwege und gute Konzepte. Aber wenn Straßen vor Schulen zu autofreien Zonen werden sollen, blockieren das regelmäßig die Eltern, die Angst um ihre Kids haben. Wegen all diesen praktischen Dingen, die man irgendwie allein ausfechten muss.

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 2 Jahren

      Das glaub ich gern. Wie immer gilt, dass eine Norm auch durchgesetzt werden muss, sonst ist sie das Papier nicht wert auf dem sie steht. In unserer STVO gibt es eigentlich auch sehr viele Sanktionsmöglichkeiten (z.B. bei Parken auf Radwegen, Bürgersteigen, Tempoüberschreitungen) und Beschränkungen, die leider von Polizei und Ordnungsamt ignoriert werden. Aber dennoch kann sowas ein sehr wichtiges Zeichen sein und das öffentliche Bewusstsein für eine vorhandene Problematik schärfen.

    2. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor 2 Jahren

      @Daniela Becker Das ist das eine. Und da bin ich einfach skeptisch. Das andere ist aber glaube ich noch schwerer: Die Kultur muss sich ändern. Dafür braucht man kritische Massen. Radfahren ist unter sportlichen jungen Männern total beliebt. Aber alle anderen müssen sich auch sicher fühlen und nicht nur die, die im Stadtverkehr genauso schnell radeln können wie die Autos fahren.

      Es reicht ja im Zweifel einer, der nichts von der Normänderung weiß oder sich nicht drum schert, um die Sache wieder zurückzuwerfen. Die Autofahrer sind in England noch weniger an Radfahrer gewöhnt als in Deutschland. Solche Regeln sind super wichtig. Das wollte ich gar nicht verwässern. Aber die Ignoranz der Autofahrer ist schon oft auch ziemlich atemberaubend.

    3. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 2 Jahren

      @Silke Jäger Preaching to the choir, Silke ;)

    4. Silke Jäger
      Silke Jäger · vor 2 Jahren

      @Daniela Becker Ja, bin so froh, dass du mich verstehst. :)

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