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Liebe, Sex und Wir

„Kein Mitleid für Alleinerziehende"!

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterDienstag, 09.05.2017

Wir müssen wieder diverser denken, pluralistischer, wir müssen unsere Vorurteile überprüfen und unsere Meinungen, die wir gern mal im Vorbeigehen so aufpicken und die sich bequem anfühlen. Mit einer festgelegten Denke schafft man sich zwar einen Halt in unsicheren Zeiten, andererseits verhindert man Wachstum und Entwicklung und es ensteht ein Empörungsgebaren (schon da, leider), das einfach nur billig und hysterisch ist. Deshalb mag ich die Serie „Wie ich euch sehe" aus der Süddeutschen Zeitung so gern. Sie knallt uns Argumente und Sichtweisen an den Kopp, die bei vielen vielleicht erstmal Schnappatmung generieren und den Reflex „Ja, kann doch nicht sein...!", aber doch, alles kann sein. So viele Milliarden Menschen, so viele Milliarden Meinungen, Bewältigungsstrategien, Lebenseinstellungen. Und wer seine für die richtige hält, liegt schon mal falsch. Den Rest dessen, was ich sagen will, bitte der kleinen Brandrede von Tanja B. entnehmen, Alleinerziehende in diesem Land.

„Kein Mitleid für Alleinerziehende"!

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Kommentare 6
  1. Christian Huberts
    Christian Huberts · vor fast 7 Jahre

    Weniger Mitleid, mehr Wertschätzung. Volle Zustimmung.

    Aber in direkter Nachbarschaft zur erhöhten Armutsgefährdung von Alleinerziehenden so einen Satz zu bringen: »Dennoch darf die Tatsache, dass man ein Kind alleine großzieht, keine Entschuldigung für Nichtstun sein.« Nein, einfach nein. Das ist Survivorship Bias gepaart mit astreinem Klassismus.

    1. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor fast 7 Jahre

      Danke, Christian. Leider muss ich Survivorship Bias und Klassismus erst nachschlagen... ;(

    2. Christian Huberts
      Christian Huberts · vor fast 7 Jahre

      @Judka Strittmatter Um es noch einmal ohne die entsprechenden Begriffe zu sagen: Die Autoren verwechselt ihre individuelle, eher positive Erfahrung als Alleinerziehende, dennoch eine beachtliche Karriere auf die Beine gestellt zu haben, mit der allgemeinen Möglichkeit von Alleinerziehenden zu solch einer Karriere (Survivorship Bias). Und um das zu untermauern, bedient sie sich unter anderem der Argumentation (oder legt zumindest nahe), dass Alleinerziehende, denen diese Karriere nicht gelingt oder die sogar von Armut betroffen sind, den Status als Alleinerziehende ausnutzen, um sich vor Karriereanstrengungen zu drücken. Das reproduziert das verbreitete Vorurteil, dass Armut eine bewusste Entscheidung ist, die ihren Ursprung in individueller Faulheit hat. Die Autorin solidarisiert sich nicht mit den »bildungsfernen« und »einkommensschwachen« Alleinerziehenden, sondern distanziert sich von ihnen durch ein Ressentiment (Klassismus).

    3. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor fast 7 Jahre

      @Christian Huberts Ich weiß, was du meinst, trotzdem finde ich, dass auch sie das Recht hat, ihre Befindlichkeit dazu zu äußern, und mir gefällt daran, dass sie kein Opfer der Umstände sein will. Zumal sie den Staat ja nicht aus seiner Verantwortung entlässt und noch mehr Unterstützung für Alleinerziehende fordert. Und natürlich gibt es auch Menschen (damit meine ich nicht unbedingt die Single Moms) die sich auch sehr wohl einrichten in staatlichen Transferleistungen. Warum? Weil sie da genau so viel kriegen, als würden sie arbeiten gehen. Schlimm genug das. Aber generell ein schwieriges Thema für eine virtuelle Diskussion.;)

    4. Christian Huberts
      Christian Huberts · vor fast 7 Jahre

      @Judka Strittmatter Natürlich hat die Autorin dieses Recht, aber warum sie das auf dem Rücken von schlechter aufgestellten Menschen und unter Reproduktion von Vorurteilen machen muss, leuchtet mir nicht ein. Sie kann sagen, »Ich möchte kein Opfer der Umstände sein!«, ohne gleichzeitig zu suggerieren, dass sich andere mutmaßlich aus Trägheit für eine Opferrolle entscheiden. Als gäbe es nicht massive strukturelle Probleme, die sie nur sehr knapp und verharmlost darstellt.

      »Weil sie da genau so viel kriegen, als würden sie arbeiten gehen.«
      Entweder verdient man mehr als den ALG2-Höchstsatz und hat dann keinen Anspruch auf die Transferleistung oder man verdient weniger und kann dann bis zum Höchstsatz aufstocken, plus einen zusätzlichen Freibetrag vom Gehalt. Allein mit ALG2 bekommt man IMMER weniger als mit einer regulären Erwerbstätigkeit, außer man ist als schlecht bezahlter Arbeitnehmer zu stolz zum Aufstocken. Von den vielen rechtlichen Einschränkungen und bürokratischen Kapriolen bei ALG2-Bezug, die insbesondere Alleinerziehende negativ betreffen, ganz zu schweigen. Der Anteil der Menschen, die sich da freiwillig einrichten, ist sehr gering. Das lässt sich auch virtuell ganz gut klarstellen. ;-)

    5. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 7 Jahre

      @Christian Huberts Spannender Austausch hier. Vielen Dank!

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