Brooke war 19 Jahre alt, als sie erfuhr, dass sie im dritten Monat schwanger ist. 48 Stunden später trat das texanische Abtreibungsverbots in Kraft. Die nächstgelegene Klinik, in der sie eine Abtreibung hätte vornehmen können, befand sich in New Mexico, eine 13-stündige Autofahrt entfernt. 

Sechs Monate später brachte Brooke ihre Töchter Kendall und Olivia zur Welt. Als die Washington Post über das Paar berichtete, wurden sie zum Symbol für die Frage, ob man Menschen zwingen darf, Schwangerschaften auszutragen. Wir wirkt sich das auf das Leben der Betroffenen aus?

Für viele Leser war die Geschichte von Brooke und Billy ein Rorschach-Test, bei dem jede Seite der Abtreibungsdebatte die Erfahrungen der Teenager als Bestätigung ihrer eigenen Ansichten anführte. Senator Ted Cruz (R-Tex.) nannte die Geschichte "kraftvoll pro-life". Die Befürworter von Abtreibungsrechten verurteilten das texanische Gesetz, das eine ehrgeizige junge Frau dazu zwang, ihre Ausbildung aufzugeben und zwei Kinder mit den 9,75 Dollar pro Stunde großzuziehen, die ihr damaliger Freund in einem Burrito-Restaurant verdiente. Menschen auf beiden Seiten des Themas spendeten mehr als 80.000 Dollar auf ein GoFundMe-Konto, das Brooke eingerichtet hatte, und sorgten so für ein finanzielles Polster, das das Paar nach eigenen Angaben vor Schulden bewahrt hat.

Die bekannteste Studie zu diesem Thema, die von einer Forschungsgruppe der Universität von Kalifornien in San Francisco durchgeführt wurde, befragte über einen Zeitraum von acht Jahren fast 1.000 Frauen. Die Studie, die 2020 als Buch veröffentlicht wurde, ergab, dass Frauen, denen eine Abtreibung verweigert wird, in finanzieller, gesundheitlicher und familiärer Hinsicht schlechter dastehen als Frauen, die ihre Schwangerschaft beenden können.

Dieser Artikel beschreibt lang, liebevoll und mit vielen Fotos, wie es Brooke,  Billy, dem Vater der Kinder, und den Zwillingen zwei Jahre später geht.