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Klima und Wandel

Warum der Begriff Anthropozän falsch ist: Richtiger wäre "Kapitalozän"

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDienstag, 17.11.2015

Immer wieder bemerkenswert, was die deutsche Ausgabe der internationalen Le Monde diplomatique ihren Lesern für Journalismus anzubieten weiß: In der so eben erschienenen Novemberausgabe gibt es einen "Klimaschwerpunkt", die unter anderem mit einer überraschenden Betrachtung des Historikers Christophe Bonneuil aufwartet. Bonneuil ist unter anderem als Koautor des Aufrufes „Crime climatique. Stop! L’appel de la société civile“ in Erscheinung getreten.

Bonneuil zweifelt im Le Monde-Text das von vielen ausgerufene "Zeitalter des Anthropozäns" an: "Zwischen 1700 und 2008 hat sich das Kapital – trotz vieler zerstörerischer Kriege – um den Faktor 134 vermehrt", schreibt Bonneuil. Im selben Zeitraum sei die Bevölkerung aber nur um den Faktor 10 gewachsen. Bonneuil schlussfolgert: "Diese Zahlen zeigen, dass für die Dynamik der Erdtransformation vor allem der Prozess der Kapitalakkumulation verantwortlich ist." Das Anthropozän sollte also eher Kapitalozän heißen, was bereits der Soziologe Jason Moore angeregt hatte.

Für die Näherung zur Problemlösung sei das durchaus ein Schlüssel, schreibt Bonneuil: "Der Begriff Anthropozän steht auch für das gescheiterte Versprechen der Moderne, dass sich die Menschen den Naturbedingungen entziehen könnten." Wer das in seine Argumentation übernehme, der verwische die enormen Unterschiede in Bezug auf Einfluss, Macht und Verantwortung, die zwischen den Völkern, den Klassen und den Lebensweisen der Menschen bestehen. Vier Fünftel der Treibhausgase, die von 1750 bis 1900 in die Atmosphäre gelangten, seien in Nordamerika und Westeuropa produziert worden.

Mehr als 63 Prozent der seit 1850 verursachten Emissionen von Treibhausgasen würden auf das Konto von nur 90 Konzernen aus den Industriestaaten gehen. Die Länder, die in dieser Hinsicht die Atmosphäre am stärksten belasten, sind und waren die historisch stets dominierenden Wirtschaftsmächte.

Bonneuil folgert: Ein ungleicher Tausch, der die ökologische Schuld der Reichen auf die Armen überträgt.

Warum der Begriff Anthropozän falsch ist: Richtiger wäre "Kapitalozän"

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Kommentare 5
  1. Nick Reimer
    Nick Reimer · vor mehr als 8 Jahre

    Nochmal der Link, der im Text vielleicht zu stark versteckt ist:
    http://monde-diplomati...

  2. Kommentar entfernt
    Kommentar entfernt · vor mehr als 8 Jahre

    Dieser Kommentar wurde gelöscht.

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor mehr als 8 Jahre

      Von uns hat bislang niemand Kommentare gelöscht. Ich gebe das gerne witer an unsere Entwickler.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 8 Jahre

    Danke! Wirklich guter Beitrag und erstklassiger Pitch...

  4. Mathis Nitschke
    Mathis Nitschke · vor mehr als 8 Jahre

    Leider ohne Abo offensichtlich nicht lesbar.

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 8 Jahre

      jetzt gehts!

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