Das Diabetes-Patient:innen eine höhere Prädisposition haben, an Covid19 zu erkranken und das die Krankheitsverläufe in 2 von 3 Fällen deutlich drastischer verlaufen, als im Durchschnitt, ist mittlerweile so bekannt wie die Tatsache, dass generell alle möglichen Vorerkrankungen nicht gerade förderlich für den Krankheitsverlauf von Covid19 sind. 

Das aber eine Infektion mit dem Corona-Virus Diabetes auch initial auslösen kann, ist eine Annahme, die sich erst in letzter Zeit häufiger vernehmen lässt. 

Der gepiqte Artikel gibt einen kurzen Überblick über mögliche Zusammenhänge  sowie eine konzise Zusammenfassung möglicher Erklärungen. Es scheint, dass der menschliche Glukose-Metabolismus durch die Infektion mit Corona-Viren zumindest in Mitleidenschaft gezogen werden kann (wiewohl dies übrigens durch alle möglichen Viruserkrankungen der Fall ist). Allerdings scheint es zum derzeitigen Zeitpunkt wohl unwahrscheinlich, dass die Coronaviren die Insulin-produzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse direkt schädigen, da bei diesen Zellen die für die Infektion "nötigen" ACE2- Rezeptoren nicht nachweisbar sind. Vielmehr könnte sich bestätigen, dass die Coronaviren kleine Blutgefäße in der Bauchspeicheldrüse schädigen, die für den Transport dieser Beta-Zellen verantwortlich sind. Ebenso möglich ist die Auslösung von Entzündungen in der Bauchspeicheldrüse, in deren Folge die Insulinproduktion beeinträchtigt wird. Diese Gefahr gilt übrigens für so ziemlich jedes Organ im Zusammenhang mit allen möglichen Viruserkrankungen.  

Darüber hinaus steigt der Blutzuckerspiegel bei vielen ernsten Erkrankungen an. Auch bei der Verabreichung bestimmter Steroide im Rahmen der Covid19-Behandlung kann diese Effekte zeitigen. 

Überdies ist natürlich unklar, wie viele Patient:innen bereits vor der Corona-Infektion eine undiagnostizierte Diabetes ausgebildet haben. 

Wie auch immer: die Betrachtungen über die Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Organismus und dem Corona-Virus werden zunehmend komplexer.