Lade Ärzte ein, schlage ein kontroverses Thema vor und anonymisiere ihre Aussagen. Das macht die Zeit in ihrem Magazin Zeit Doctor und heraus kommen oft Gesprächsprotokolle, die mit Mythen aufräumen – über die Ärzteschaft und medizinische Themen. Ich mag diese Texte.

In diesem hier geht es um das Aufregerthema Impfungen. Neben Homöopathie und Heilpraktikerwesen einer DER Dauerbrenner, der regelmäßig die Kommentarspalten zum Bersten bringt. Impfungen sind in manchen Kreisen regelrecht verpönt. Es kursiert gesundes Halbwissen über Nebenwirkungen und Impfschäden und viele Argumente sind ideologisch verbrämt.

Wie oft bei emotional geführten Debatten herrscht Schwarz-Weiß-Denken hüben wie drüben. Was passiert, wenn man mal für ein Gespräch davon absieht, sich auf eine Seite zu schlagen, kann man hier lesen. Lieber über die Zusammenhänge reden, die nicht leicht zu verstehen sind, weil viele Aspekte Impfungen kontrovers machen: Die Impfempfehlungen, wie unabhängig sind sie? Warum ist es so schwierig über Impfschäden zu reden? Warum gibt es keine steuerfinanzierte Impfforschung im großen Stil? Und was tun mit Impfverweigerern auf der einen Seite und den Befürwortern der Impfpflicht auf der anderen?

Und natürlich kommt die pure Medizin nicht zu kurz:  Impfversagen, gute Impfschemata, sinnvolle Impfungen und die Frage "Soll ich mein Kind impfen lassen und wenn ja wogegen und wann?".

Nicht alle Fragen zum Impfen werden beantwortet. Aber der Reiz dieses Textes liegt woanders. Im ehrlichen Austausch, der akzeptiert, dass es bei komplexen medizinischen und epidemiologischen Fragen keine immer gültigen, einfachen Antworten gibt.