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"The root of the problem is the worlds longest military occupation"

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannMittwoch, 16.05.2018

Vor vielen Jahren habe ich mal bei verschiedenen NGOs in den palästinensischen Gebieten gearbeitet. Regelmäßig kursierten damals Schreiben israelischer Ministerien mit Wunschlisten, wie man doch bitte über den israelisch-palästinensischen Konflikt berichten solle: "Umstrittene Gebiete" statt "besetzte Gebiete", hin und wieder "jüdischer Staat" statt "Israel" schreiben, "Recht auf Selbstverteidigung", "maximale Zurückhaltung", bei palästinensischen Protesten, nicht den Verweis Antisemitismus in der Hamas-Charta vergessen, solche Sachen... Auch wenn die Schreiben in der Regel schnell im Papierkorb landeten, wunderte ich mich anfangs: 'Wie stellen die sich das überhaupt vor: Über die Folgen der israelischen Besatzung berichten, ohne die israelische Besatzung zu erwähnen!?'

Jahre später muss man nur die Berichterstattung zum aktuellen Massaker israelischer Soldaten an palästinensischen Demonstranten verfolgen, um zu erfahren, wie es geht: Da protestieren Zehntausende Menschen offenbar grundlos. Da sterben Dutzende durch Gewehrfeuer, ohne dass man etwas über jene erfährt, die die Schüsse abgefeuert haben. Da werden Steine, Molotowcocktails und der Umstand, dass Menschen einem Zaun zu nahe kamen, zum Automatismus für ihre Tötung erklärt. Und Medien schaffen über die jüngste Tragödie des Nahostkonflikts zu berichten, ohne nur einmal Begriffe wie "Besatzung", "Belagerung" oder zumindest "humanitäre Katastrophe" zu erwähnen.

Mehdi Hasan hat die ganze Absurdität für die Washington Post in 2:43 Min. zusammengefasst – eigentlich mit Blick auf die Trump-Regierung, aber sein Kommentar lässt sich ohne Einschränkung auch auf die hiesige Nahostberichterstattung übertragen.

"The root of the problem is the worlds longest military occupation"

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Kommentare 2
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

    ...schön, wenn dir das alles so klar ist...ich könnte nicht verwirrter sein. Zu keinem anderen Thema werde ich schon so lange innerhalb kürzester Frequenzen mit so völlig divergierender Berichterstattung aus doch scheinbar seriösen Quellen zugepflastert. Und beide Seiten proklamieren, dass angeblich die gesamte Berichterstattung immer nur dem anderen dienen würde. Zumindest das ist nachvollziehbar falsch. Die medialen Töne, die ich hauptsächlich wahrgenommen habe in den letzten Tagen waren israelkritisch - du sprichst nun von den Medien, die das palästinensische Leid ausblenden. Diese ständige, jahrelange, durchpolarisierte Beschallung mit "alternativen Fakten" lässt einen als normalen Betrachter ohne persönliche Prägung einfach abstumpfen. Man kehrt sich innerlich ab von der Sache - was soll ich mich befassen damit, auf welcher Basis soll ich mir eine Meinung bilden?
    Der Postillion meldete der Tage, dass die UNESCO den Nahostkonflikt zum Weltkulturerbe erklärt hätte - hart aber leider zumindest "technisch" ein gelungener Scherz. :(

    1. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor fast 6 Jahre

      Klar, gibt es auch viele israelkritische Töne. Da es nicht Palästinenser waren die 60 Israelis erschossen haben und 2000irgendwas verletzt haben, wäre das sonst auch zml merkwürdig. Aber auch kritische Töne lassen sich qualitativ un quantitativ bewerten.
      Deine Verwirrung und dein Unwille, dich damit zu befassen, kann ich verstehen. Was da hilft: Facebook ausschalten, Baden gehen, einfach nicht damit befassen... Machen du und ich doch bei 1000 anderen Themen auch.

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