Seit Monaten diskutiert ganz Deutschland über den Islam. Unionspolitiker wie Horst Seehofer, Annegret Kramp-Karrenbauer und Markus Söder werden nicht müde zu betonen, wie sehr das Christentum Deutschland prägt. Dabei stehen die Kirchen seit Jahren leer. Viele Deutsche wissen nicht mehr genau, wofür Feiertage wie Christi Himmelfahrt eigentlich stehen. Jeder vierte ist konfessionslos und nur dreißig Prozent der Bevölkerung geben laut einer aktuellen Umfrage an, ab und zu den Gottesdienst zu besuchen. In Zeiten kontroverser Islam-Debatten fragen wir uns deshalb diese Woche bei The Buzzard:

Gehört das Christentum wirklich zu Deutschland?

Der Philosoph Alexander Grau schreibt auf CICERO, dass das gar keine Frage sein sollte. Deutschland ohne Christentum sei völlig undenkbar. Das Christentum bilde das Fundament der deutschen Kultur, Feierlichkeiten wie Weihnachten und Ostern stifteten Identität und schweißen die Deutschen zusammen.

Die Autorin Liane Bednarz hält solche Argumentationsmuster für gefährlich. Im Interview mit dem DEUTSCHLANDFUNK erläutert sie, warum die Leitkultur-Debatte zunehmend dazu führt, dass einige Christen in eine rechte Ecke abdriften. Es entstehe eine neue Allianz zwischen Christen und Bewegungen wie der Pegida, sagt sie. Was die beiden eint, seien nicht etwa gemeinsame christliche Werte, sondern vor allem das Feindbild Islam.

In unserer aktuellen Debatte empfehlen wir zusätzlich zu diesen beiden Perspektiven sechs weitere. Zu jeder Textempfehlung bieten wir umfangreiche Hintergrundinformationen und Einordnungen von Journalisten. Wer sich für einen Probemonat auf TheBuzzard.org anmeldet, kann all unsere Debatten und Beiträge in voller Länge für 30 Tage kostenlos lesen.