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Der Fall Skripal - Außergewöhnliche Mordanklagen bedürfen außergewöhnlicher Beweise

Jannis Brühl
Redakteur
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Jannis BrühlSonntag, 18.03.2018

Dieser Kommentar ist eine Mahnung, im Moment der Volleskalation die entscheidenden Kriterien der Wahrheitsfindung nicht zu vergessen. Nach Skripals Tod verurteilt der Westen Russland für die Vergiftung des Ex-Spions und schlägt zurück. Grundlage ist aber lediglich die Behauptung der britischen Regierung, die Russen seien es gewesen. Georg Mascolo fragt: Und das soll reichen? Es geht um eine internationale Krise, die schnell außer Kontrolle geraten kann. Wieso also verkündet London die Schuld Russlands, noch bevor man das Material internationalen Experten gegeben hat? Das zerstört das Vertrauen und politisiert die Suche nach der Wahrheit noch mehr, als sie es ohnehin schon ist. 

Der Text ist kein Steilpass an Verschwörungtheoretiker, die sich als Skeptiker des Westens gerieren, aber jede noch so hanebüchene Erklärung des Kreml akzeptieren würden. Im Gegenteil:

Es ist gut möglich, dass britische Polizei und Geheimdienste mehr wissen, als sie bisher preisgeben wollen. Aber wenn Johnson und andere nun den Eindruck erwecken, es gebe in dieser Ermittlung keine Fragen mehr, dann schuldet die Regierung ihren Bürgern mehr als die bisher bekannten Indizien. Je gravierender die Vorwürfe, desto größer die Notwendigkeit, dass die Öffentlichkeit nachvollziehen kann, welche Beweise vorliegen. Dies gilt auch für die Öffentlichkeit in Deutschland, da sich die Regierung in Berlin an die Seite der Briten gestellt hat.

Demokratische Regierungen – diesen Charakterzug stellen Ankläger wie May ja gegenüber Russland stets heraus - müssen auch die demokratische Tugend der Transparenz hochhalten. Wer den Text liest, erfährt auch: Im Westen logen Geheimdienste auch im Kalten Krieg oft, wenn es um angebliche Morde ihrer östlichen Gegenspieler ging.

Der Kommentar ist auch Erinnerung an Journalisten: Sie sind in erster Linie dazu da, die eigene Regierung beim Lügen zu erwischen. Und danach erst „die Russen“.

Der Fall Skripal - Außergewöhnliche Mordanklagen bedürfen außergewöhnlicher Beweise

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Kommentare 2
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor 6 Jahren

    Ich bin ein bisschen erleichtert, dass es auch solche Kommentare gibt, Danke dafür. Diesen Text über die Nowichok-Kapfstoffe fand ich auch sehr gut https://www.spektrum.d...
    Wenn man sich ansieht, wie besonnenere Stimmen in UK behandelt werden, ist das schon mehr als seltsam. Jeremy Corbyn zum Beispiel: https://www.huffington...
    Die Diskussion ist viel zu aufgeregt nach meinem Geschmack und manche fragen sich auch, warum es nicht mehr Infos zum Gesundheitszustand der Opfer gibt.

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 6 Jahren

    Oh ja, sehr gut. Man kann nicht Rechtstaatlichkeit in Russland fordern und selber sie nicht einhalten. Vor allem der Vorgang, dass man Material Experten gibt, aber so tut, als ob man weiß, wer der Täter ist, ist skandalös. Jeder Experte, der widerspricht, wird dann zum Handlanger Moskaus.

    Und wozu voreingenommene Ermittlungen führen, sah man teilweise bei der NSU. Leider bleibt da der Geheimdienstanteil im Dunkeln.

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