Afghanistan befindet sich weiterhin im Umbruch. Die Friedensverhandlungen mit den Taliban laufen, Präsidentschaftswahlen stehen vor der Tür und immer mehr Afghanen hoffen, dass mit dem Krieg in ihrer Heimat bald Schluss ist. 

Umso mehr stellen sich manche womöglich die Frage, wer die politischen Entwicklungen im Land lenkt und beeinflusst. 

Zum Glück warfen auch einige internationalen Medien auf ebenjene Personen einen genaueren Blick, deshalb hier eine Zusammenfassung:

- Die Washington Post hat ein kurzes Porträt über Latif Bahand, den afghanischen Botschafter in Moskau geschrieben. Bahand gehört meiner Meinung nach zu den wichtigsten Diplomaten der Kabuler Regierung. Er ist erfahren und weise, was er in den letzten Wochen und Monaten gleich zwei Mal unter Beweis stellte, als Taliban, Opposition und Regierungsmitglieder sich in Moskau trafen. Hinzu kommt, dass Bahand ein begnadeter Literat und Übersetzer ist. Er hat zahlreiche russische Klassiker ins die afghanische Sprache Pashto übersetzt. Seine Version von Dostojewskis "Krieg und Frieden" steht auch in meinem Regal.

- Ein weiterer wichtiger Mann ist Hamdullah Mohib, Präsident Ghanis junger Sicherheitsberater. Mohib war Ghanis Social-Media-Mann beim Wahlkampf 2014. Er hat in Großbritannien in Informatik promoviert, was nicht wirklich etwas mit seiner jetzigen Funktion zu tun hat. Vor wenigen Monaten sorgte er für Schlagzeilen, als er dem US-Chefunterhändler in den Taliban-Gesprächen, Zalmay Khalilzad, Manipulation und Täuschung vorwarf. Daraufhin brachen die USA jeglichen Kontakt mit Mohib ab. Viele Beobachter gingen davon aus, dass Ghani Ersatz für Mohib finden müsse. Doch der 35-Jährige ist weiterhin im Amt. 

- Besonders wichtig und lesenswert ist auch dieses NYT-Stück, in dem Präsident Ashraf Ghani, US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad (ein US-Afghane) und Sher Mohammad Abbas Stanikzai, der das Taliban-Büro in Katar leitet, behandelt werden.