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Feminismen

Kinder? Nein Danke!

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidFreitag, 15.03.2024

Diese spannende Dokumentation konzentriert sich auf Menschen, vor allem Frauen, die sich bewusst entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Frauen, die deswegen schief angeschaut oder angefeindet werden. Denn in vielen Gesellschaften herrscht der Pro-Natalismus: Der Druck auf Menschen, "echte Familien" zu gründen und Kinder in die Welt zu setzen. Trotz Klimawandel, gesellschaftspolitischen Schieflagen oder einfach persönlicher Selbstbestimmung. 

In der Doku wird in vielen Beispielen gezeigt wie dieser Druck im Kleinen anfängt: Wenn in der Werbung für Schwangerschaftstests nur glückliche schwangere Frauen zu sehen sind, selten bis nie jene, die erleichtert über die Nachricht sind, nicht schwanger zu sein. Wie Eltern Gespräche hijacken und andere mit ihren Kindergeschichten nerven. Wie erwachsenen Frauen eine gewollte Sterilisation paternalistisch verweigert wird

Die Recherche für diesen Dokumentarfilm fand in den USA statt, deswegen sind auch spannende Perspektiven auf die Kinderlosigkeit von BIPoC dort enthalten: Wie sich diese dezidierte Entscheidung im Leben zur rassistischen Pseudowissenschaft der Eugenik verhält, zu einem weiß-zentrierten Pro-Natalismus und einer selbst proklamierten "Pro Life"-Bewegung, die die Reproduktion einiger Gruppen fördern, aber von Minderheiten oft aktiv verhindert haben oder verhindern wollen. 

Spannend wäre auch die Perspektive auf Männer und queere Menschen, die sich für ein kinderloses Leben entscheiden. Die zitierte Literatur und die Diskurse in dieser Dokumentation sind auf jeden Fall interessant für jede Person, die sich dem pro-natalistischen Druck entziehen oder allgemein neuen, kinderlosen Lebensentscheidungen öffnen möchte. 

Kinder? Nein Danke!

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Kommentare 2
  1. Bernd Bauche
    Bernd Bauche · vor 2 Monaten

    Dieser Beitrag hinterlässt bei mir (ebenso wie die dazugehörige Arte-Produktion) ein ziemlich zwiespältiges Gefühl:

    Moralischer Druck ist meine Sache nicht und die verkitschten / verlogenen Darstellungen zum Eltern-Sein ebenso wenig. Aber hier geht es nicht nur um Glück und Selbstverwirklichung, sondern auch um die Basis von Gesellschaften.

    Zur Verdeutlichung - wenn man den Begriff "Elternschaft" durch "Erwerbsarbeit" ersetzt, kommt man IMHO eins zu eins auf die gleiche Diskussion (Freiheit, Umweltbelastungen etc.) Wir alle wollen keine Zwangsarbeit, aber in welchem Umfang man (freiwillig und unfreiwillig) Erwerbslose alimentiert, ist eine Frage, die jede Gesellschaft für sich entscheiden muss.

    Auch das Aufziehen von Kindern ist harte Arbeit; ohne diese Arbeit sehe ich nicht, wie man eine Gesellschaft am laufen halten soll. Ob (und in welchem Umfang) meine Kinder / die nächste Generation später Lust haben / hat, alte Menschen zu alimentieren, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben, wird sich zeigen - speziell, wenn karrierebewusste Kinderlose deutlich höhe Transferleistungen erhalten als ihre eigenen Eltern. Ebenso wird sich zeigen, ob der Staat dann in der Lage ist, einen entsprechenden Zwang auszuüben, wenn es an der Lust fehlt - bzw. wie hässlich dieser Zwang dann im Einzelnen aussieht.

    1. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor einem Monat

      zwiespältig, okay.
      und ja, natürlich benötigt eine Gesellschaft grundsätzlich "Nachwuchs", allerdings sehe ich nicht, dass da durch die Paar, die gewollt keine Kinder zeugen/austragen, große Gefahr besteht.

      und dann wird Ihre Argumentation sofort ... nun ja, unnötig aggressiv bzw. verurteilend.
      Klar, alles hat Auswirkungen, Neben-Kosten etc.
      Allerdings verursacht man ja gerade als Kinderlose/r aktuell keine Kosten und zahlt sehr wohl in die Sozialkassen ein.
      und wie kommen Sie darauf, dass Kinderlose höhere Transferleistungen erhalten / könnten? welche meinen Sie?

      und ein Staat, der Zwang zur Fortpflanzung ausübt, hat ganz andere Probleme als die paar Gewollt-Kinderlosen.

      Vielleicht sollte man dann erstmal die Rahmenbedingungen für Kinder ändern, dann könnte sich nämlich der "Wille, kinderlos zu bleiben", sehr stark reduzieren.

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