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Europa

Völkermord in Srebrenica: Der Überlebende, der die Toten sucht

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckDonnerstag, 07.01.2021

Fast überall in Europa ist die Leugnung oder Relativierung des Holocaust ein Tabu. In vielen europäischen Staaten wird Holocaust-Leugnung auch gesetzlich sanktioniert. Mehr noch: Vor allem im Westen des Kontinents ist die Erinnerung an den Holocaust ein zentrales Element der europäischen Identitäts- und Gedenkkultur. Mit der Anerkennung anderer Großverbrechen des 20. Jahrhunderts tut sich Europa sehr viel schwerer. Darunter ist auch der Völkermord von Srebrenica. Er fand zu einem Zeitpunkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit und mit Komplizenschaft der internationalen Gemeinschaft statt, als man glaubte, ein Genozid sei in Europa nicht mehr möglich. Er war möglich. Und er wird bis heute in Bosnien-Herzegowina tagtäglich geleugnet – laut, unverhohlen, ohne Scham. Ein internationaler Skandal ist das nicht. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass es bis heute in Bosnien-Herzegowina kein Gesetz gegen die Leugnung des Völkermordes von Srebrenica und anderer Verbrechen im Bosnien-Krieg gibt – obwohl die internationale Gemeinschaft sich nominell seit Langem für ein solches Gesetz ausspricht.

Es gibt in Bosnien-Herzegowina viele bemerkens- und bewundernswerte Menschen, die auf eindrückliche Weise für die Erinnerung und das Gedenken an den Völkermord kämpfen. Ein Mann, der das auf herausragende Weise tut, ist Ramiz Nukić, selbst Überlebender des Völkermordes und Bauer in einem entlegenen Dorf in Ostbosnien, unweit des Ortes, an dem er die Hölle von Srebrenica überlebt hat. Seit vielen Jahren sucht er in den Wäldern um seinen Wohnort nach Überresten der Ermordeten, die dann von forensischen Pathologen identifiziert werden. Es ist eine überragend wichtige Arbeit – für die Angehörigen, für die Erinnerung und gegen die Leugnung. Niemand bezahlt Ramiz Nukić dafür und keine bosnische Regierung hat den in ärmlichen Verhältnissen lebenden Mann je ausgezeichnet. Ich habe Ramiz Nukić für den SPIEGEL porträtiert, um einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass seine Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

Völkermord in Srebrenica: Der Überlebende, der die Toten sucht

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