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Klimawandel: Was passiert mit dem Gehirn?

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerMittwoch, 17.04.2024

Wenn es heiß und schwül ist, fällt das Denken schwerer: Es wird langsamer, träger und weniger ausdauernd. Das ist eine Binse. Aber eine, deren Folgen wir kaum verstehen. 

Im Januar 2024 stellten chinesische Ökonomen fest, dass ihre Student:innen bei einem Mathematik-Test viel schlechter abschnitten als sie es gewohnt waren. Es war, als ob sie in den vergangenen drei Monaten nicht viel dazu gelernt hätten. Die Ökonomen vermuteten, dass die Temperatur am Prüfungstag damit zu tun hatte: 32 °C statt den üblichen 22–24 °C. Die Vermutung passt zu dem, was Forscher:innen bereits herausgefunden haben: Schüler:innen aus ärmeren Stadtteilen, die in heißeren (Schul-)Gebäuden und bei schlechterer Luftqualität lernen müssen, schneiden schlechter ab als Schüler:innen, die bessere Bedingungen haben. Den Effekt der heißeren, schlechteren Luft schätzen sie auf fünf Prozent der gemessenen Leistungslücke. 

Die kognitive Leistungsfähigkeit, die im Hitzestress leidet, könnte aber nur die Spitze des Eisbergs sein.

Bisher gibt es nämlich kaum Forschung dazu, wie sich unser Gehirn bei zunehmender Erderhitzung möglicherweise verändert. Eine New Yorker Psychologie-Professorin geht davon aus, dass die Klimakrise nicht nur unsere Umwelt verändert, sondern auch unser Gehirn. Das zeigen ihre Forschungsergebnisse an Kindern, die den Hurrikan Sandy im Jahr 2012 im Mutterleib erlebten. 

Ihre Forschung legt nahe: Wie sich das Gehirn von Babys während der Schwangerschaft entwickelt, ob es wichtige Meilensteine in der Kindheit erreicht, ob es im Erwachsenenalter Auffälligkeiten zeigt oder ob es im Alter zu mehr Fällen von Demenz und Parkinson kommt – all das könnte sich durch den zunehmenden Stress im Klimawandel verändern. 

Was jetzt bereits klar ist: Hitze begrenzt die koordinierte Entwicklung von Hirnleistungen. Zunehmender Hitzestress könnte aber auch dazu führen, dass sich die neurologische Landkarte des Menschen ändert. 

As the world undergoes dramatic environmental shifts, so too does our neurological landscape. Fossil-fuel-induced changes – from rising temperatures to extreme weather to heightened levels of atmospheric carbon dioxide – are altering our brain health, influencing everything from memory and executive function to language, the formation of identity, and even the structure of the brain. The weight of nature is heavy, and it presses inward.

Es fehlen Antworten auf wichtige Fragen, wie zum Beispiel: Wer ist am anfälligsten für Probleme? Wie könnte man diese Menschen am besten schützen? Und welche Maßnahmen helfen insgesamt resilienter gegen Klimawandel-Stressoren zu werden? Das ist auch wichtig für die Politik. Denn weder die Auswirkungen auf das Gehirn noch die Kosten von Schutzmaßnahmen sind bisher in Klimabilanzen zu finden.

Stress in der Schwangerschaft ist nicht per se ein Problem. Er kann auch dazu beitragen, dass das Ungeborene später im Leben besser mit Stress umgehen kann. Kinder, die in einer heißeren Welt aufwachsen, könnten also resilienter gegen Hitze sein – auch in Bezug auf die Denkleistung an heißen Tagen. 

Aber die New Yorker Psychologie-Professorin macht sich trotzdem Sorgen:

“Everybody has a breaking point”
Klimawandel: Was passiert mit dem Gehirn?

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