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Was geschah 2019? – Ein Jahr wird Geschichte, in Bildern rund um die Welt
Dr. phil.
picker für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
schreibt u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) und die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Zuletzt erschien als Hardcover sein literarisches Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Für mich sind die Finalisten des World Press Photos immer faszinierend: Hier zeigt sich oft augenöffnend wie Ereignisse, wie politisches Handeln Geschichte wird. Wie große und kleine Ereignisse miteinander sich verbinden, wie allmählich die Lava des Geschehens sich härtet, Form annimmt.
Diesmal sieht man zum Beispiel, wie ein jugendlicher Sudanese Protestgedichte vorträgt. Das Ganze erhält die Aura eines klassischen Gemäldes, da es während eines Stromausfalls stattfindet und er deshalb von anderen Demonstranten mit deren Handys angestrahlt wird.
Auf einem anderen Foto sitzt ein Mädchen aufwachend oder eindämmernd in einem Rollstuhl, aber erst die Erklärung zeigt sie als Teil der immer noch – planetarisch betrachtet – anwachsenden Zahl von Fliehenden. Die Jugendliche ist gerade aus dem Koma erwacht:
Ausgelöst durch das "Resignation Syndrome", das vor allem traumatisierte geflüchtete Kinder entwickeln. Die junge Armenierin wollte mit ihren Eltern in Schweden Asyl beantragen und wurde schließlich nach Polen abgeschoben.
Erschütternd, auch ohne Erklärung, allein durch die Blicke, die Berührung der Hände und die Körperhaltung ist ein Foto aus einer Serie des irischen Fotografen Ivor Prickett zum IS und seinen Folgen in Syrien. Die Freundin besucht ihren gleichaltrigen Freund: Mit schweren Verbrennungen liegt der 18-jährige Kämpfer des syrischen Militärbündnisses SDF im Krankenhaus von Al-Hasakah.
Manche Serie erzählt von einer Historie, die vor Jahrzehnten begann: Lorenzo Tugnoli stellt in der "Der längste Krieg" den Kampf mit den Taliban in Afghanistan dar.
Nach dem Militärputsch 1974 begann unter der Diktatur Pinochets die langsame Realisierung des "Neoliberalismus", die mittlerweile nahezu weltumspannend ist. Fabio Bucciarelli fotografierte für das italienische Magazin "L'Espresso" den bislang größten Aufstand gegen diese Form der ökonomischen Diktatur.
Das jähe Auseinanderdriften der Hauptländer des Westens bekommt zuweilen groteske Formen. Steve Winter zeigt für "National Geographic" Wildtiere als Haustiere. Bis zu 10.000 Tiger leben in den USA in den Häusern der reichen Leute.
Dazu kommen natürlich noch Sport- und Naturaufnahmen und andere Kategorien, die nicht in diesen Kanal passen, aber sehenswert sind.
Ich wählte die gute Überblicksdarstellung im SPIEGEL.
Wer von den Fotos, die Teil von Serien sind, die ganze Bilderfolge sehen will, wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, der wird hier fündig.
Nachtrag: Mittlerweile stehen die besten Pressefotos fest, hier sind die ausgewählten Finalisten.
Quelle: Die Finalisten des World Press Photos Bild: Steve Winter spiegel.de
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