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Zeit und Geschichte

"Mit diesem Krieg erst beginnt das 21. Jahrhundert"

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDienstag, 05.04.2022

Den Titelsatz sagte die russisch-jüdische Weltautorin Ljudmila Ulitzkaja als sie Berlin erklärte, dass sie vorerst nicht in ihre Heimatstadt Moskau zurückkehren möchte und kann.

Die 1943 geborene Ljudmila Ulitzkaja schreibt über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts mit unglaublichen Einfühlungsvermögen und dem analytischen Blick der studierten Genetikerin.

Der Film, der bis zum 13. Juni 2022 in der arte-Mediathek zu finden ist, verwebt ihren Lebenslauf und die Schicksale ihrer Familie mit der Geschichte der Sowjetunion und Russlands.

Wie nur wenige russische Gegenwartsautoren hat Ljudmila Ulitzkaja mit ihren Romanen ein breites westliches Publikum erreicht. Ihre Romane und Erzählungen spiegeln die Tragödie des 20. Jahrhunderts wider, die Epoche der Gewaltherrschaft und des Genozids. Die vielfältigen und vielschichtigen Figuren ihrer erzählerischen Welt kämpfen ums Durchkommen, ums Überleben. Sie verbindet in ihrer Literatur Gegenwart und Vergangenheit, das Religiöse mit dem Politischen und das Gesellschaftliche mit dem Persönlichen. Sie ist das unbequeme Gewissen Russlands.

Und deshalb darf es kein Boykott russischer Kunst und Literatur geben. Ilja Trojanow bemerkt dazu in der taz:

Wenige Tage nach Kriegsbeginn forderte etwa der „PEN Ukraine“ gemeinsam mit anderen Institutionen zu einem „totalen Boykott von Büchern aus Russland auf der ganzen Welt!“ auf, da „Bücher zu Waffen gegen die Demokratie werden können“. Wie soll man diesen geistigen Exterminismus widerlegen außer mit einem Satz des chinesischen Dichters Ai Qing: „Die Stimmen des Volkes zu unterdrücken, ist die grausamste Form der Gewalt.“

Eine Stimme dieses Volks ist die mittlerweile im Exil lebende Ljudmila Ulitzkaja.

"Mit diesem Krieg erst beginnt das 21. Jahrhundert"

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Kommentare 3
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 2 Jahren

    Dieser (deutsche?) moralisierende hysterische Radikalismus erstaunt mich immer wieder.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 2 Jahren

      Ich glaube nicht, dass die russische Autorin hysterisch ist. Sie geht auf die 80 zu, ihr Mann auf die 90, es gab Verhaftungen und einige ungeklärte Todesfälle in ihrem Umfeld. Die im Westen lebenden Kinder drängen die Eltern, als diese für Buchvorstellungen in der EU sind, im Westen zu bleiben. Ich halte es bei der jetzigen Ausreisewelle und der Kriegslage nicht für ausgeschlossen, dass die Grenzen geschlossen werden.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 2 Jahren

      @Achim Engelberg Nein, ich meine diese Aufrufe zum Boykott russischer Kunst und Literatur …..

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