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Zeit und Geschichte

Matilda-Effekt: Wie Forscherinnen wie Lise Meitner vergessen wurden

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMontag, 13.02.2023

Als Matilda-Effekt bezeichnete die Wissenschaftshistorikerin Margaret W. Rossiter die Beobachtung, dass Forscherinnen lange Zeit übersehen, verdrängt oder vergessen wurden. Sie benannte den Effekt in einer Schrift von 1993 nach der US-Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage, die ihn bereits im 19. Jahrhundert beschrieben hatte. 

Sicher, es finden sich immer auch Gegenbeispiele: Marie Curie etwa erhielt 1905 den Nobelpreis für Physik und 1911 den für Chemie, aber das war es dann auch für lange Zeit. Erst 1963 sollte mit Maria Goeppert-Mayer wieder eine Physikerin und im Jahr darauf mit Dorothy Crowfoot Hodgkin wieder eine Chemikerin bedacht werden. Ansonsten bis dahin: nur Männer.

Natürlich lässt sich nun einwenden, dass Männer auch lange Zeit die Wissenschaft dominierten und dies wohl noch für einige Zeit tun werden. Daher müsse es niemanden wundern, dass sie einfach mehr Preise erhielten und auch sonst präsenter gewesen seien (und es auch noch sind).

All das reicht als Erklärung nicht aus, wie Lisa Lamm in dem gepiqten Text zeigt und mit Beispielen deutlich macht. Dass und wie es zum Matilda-Effekt kommen konnte, wird unter anderem mit unbewussten Voreingenommenheiten erklärt. Lamm macht auch auf das Podcastprojekt: Lost Women of Science aufmerksam, das die vergessenen Wissenschaftlerinnen wieder ans Licht holt.

Es gibt übrigens nicht nur den Matilda-Effekt, sondern auch den Matthäus-Effekt. Der beschreibt jedoch nicht, wie man meinen könnte, warum die Geschichten von Männern präsenter sind als die von Frauen. Vielmehr geht es bei diesem Effekt darum, wie früher Erfolg spätere Mittelmäßigkeit überstrahlt.

Matilda-Effekt: Wie Forscherinnen wie Lise Meitner vergessen wurden

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Kommentare 2
  1. Lutz Müller
    Lutz Müller · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor einem Jahr

    Ergänzt werden kann, dass Lise Meitner 48 Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde, ihn aber nie erhielt. Die ZEIT zeichnete anlässlich ihres 50. Todestages ihren Lebensweg nach: www.zeit.de/wissen/ges...

    Die Statistik bestätigt: Bislang wurden Frauen und Schwarze äußerst selten ausgewählt. Fakten zu dieser "einseitigen Medaille": www.zeit.de/2022/40/no...

    Ein aktueller Beitrag erschien zu Rosalind Franklin. Dass sie hintergangen wurde, wird beim Namen genannt: Es war Betrug dreier männlicher Kollegen. www.zeit.de/2022/42/ro...

    Letzten Samstag beging die UNO den 8. Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: https://www.womeninsci...
    Und heute war ich sehr erfreut über die Nachricht, dass eine georgische Wissenschaftlerin aus meinem Bekanntenkreis an diesem Tag mit einer Medaille als Beste ihres Landes auf ihrem Forschungsgebiet ausgezeichnet wurde.
    Rechts auf der Internetseite unter "Did you know?" einige Fakten zur weltweiten Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft.

    Danke für diesen piq.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als ein Jahr

      48 Mal, ist ja irre!

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