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Zeit und Geschichte

Angst vor dem "Vierten Reich": eine Annäherung an die Antideutschen

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerFreitag, 17.03.2017

Mit der Wiedervereinigung entstand in der Linken die Szene der Antideutschen. Anfangs fürchteten sie, dass unser Land seine Lehren aus der Geschichte vergessen könnte. Dass sich Deutschland aus Europa herauslöst, sich erneut zu einer Militärmacht und zu einem neuen Hegemon über den Kontinent aufschwingt. Eine Angst, die so ähnlich übrigens auch Günter Grass artikulierte. Die Antideutschen gehen aber viel weiter und ziehen andere Schlüsse als der Schriftsteller: Sie stellen sich radikal an die Seite der USA und Israels, womit sie unter traditionellen Linken wenige Freunde finden. Als "radikale Identifikation" wird solch ein Verhalten vom Soziologen Peter Ullrich bezeichnet, der zugleich anmerkt, dass die antideutsche Kritik der Linken zunächst gut getan hat. Erstaunlich ist aus meiner Sicht, dass es die Antideutschen noch gibt. Leider bleibt im Text offen, wie groß die Szene ist. Auch die geschichtlichen Bezüge hätte man deutlicher herausarbeiten können.

Mehr als ein Jahr lang (wenngleich sicher nicht permanent) recherchierte Mohamed Amjahid für seine Reportage und sprach mit Anhängern der Szene über Geschichtsbilder und Ideologiekritik. Lesenswert ist der Text schon deshalb, weil einige Argumentationsmuster weit verbreitet sind, was die Anschlussfähigkeit der Antideutschen an andere politische Strömungen belegt.

Angst vor dem "Vierten Reich": eine Annäherung an die Antideutschen

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Kommentare 3
  1. Moritz Hoffmann
    Moritz Hoffmann · vor 7 Jahren

    Ich hatte gestern auch überlegt, den Artikel zu piqen, habe es dann aber gelassen weil ich mit dem Zeichenlimit wohl nicht ausgekommen wäre. Ich habe schon länger durchaus kritischen Einblick in die Szene (genauer: seit meinem ersten musikbedingten Besuch im Conne Island 2002) und bin erstaunt, dass das Zeit Magazin einen so oberflächlichen Artikel durchgewunken hat - dass Antideutsche nämlich zumindest der politischen Herleitung nach KommunistInnen sind, fehlt völlig. Dass der al-Kuds-Tag fast als harmlose antisemitische Folklore beschrieben wird, halte ich ohnehin für ein Problem. Und so geht das immer weiter - die angebliche antideutsche Sexparty ist jetzt in den entsprechenden Kreisen schon ein running gag, weil allein die Vorstellung so absurd ist.

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 7 Jahren

      Eieiei, danke für die wichtige Ergänzung.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

      Ich habe auch länger überlegt, ob ich den Text vorstelle. Man merkt deutlich, wie sehr die Form der Reportage bei diesem Thema an Grenzen stößt. Habe mich dann aber doch dafür entschieden, weil das Thema ansonsten fast nicht in der Presse behandelt wird und viele Menschen, die ich gesprochen habe, noch nie etwas von Antideutschen gehört haben.

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