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Volk und Wirtschaft

Wie schaffen wir eine klimaverträgliche Wirtschaft?

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteMontag, 09.10.2023

Unsere derzeitige Art zu wirtschaften – Ulrich Brand nennt sie imperiale Lebensweise – beschleunigt die Klimaerwärmung immer schneller und zerstört so die Grundlagen sowohl menschlichen Lebens als auch die anderer Lebewesen.

Das ist nun keine neue Erkenntnis. Aber das genau ist das Problem. Trotz des breiten Wissens um die negativen Folgen unseres Wirtschaftens und der längst auch vor Ort erfahrbaren Folgen der Klimaerwärmung gibt es derzeit nur eine sehr begrenzte Bereitschaft zum dringend nötigen Umsteuern.

Ulrich Brand setzt sich in seinem im Wiener Standard veröffentlichten Essay mit dieser negativen Variante von Nachhaltigkeit – oder auch Beharrungsvermögen – auseinander und versucht Weg aufzuzeigen, das Beharrungsvermögen zu durchbrechen.

Ergänzend dazu möchte ich hier auch noch auf den taz-Artikel „Wachstumskritisches Denken: Degrowth für Dummies“ von Julien Gupta verweisen. Er erklärt darin noch einmal, was mit Degrowth gemeint ist und wie die Degrowth-ProtagonistInnen sich eine andere nicht auf unendlichem Wachstum basierende Wirtschaft vorstellen.

Wie schaffen wir eine klimaverträgliche Wirtschaft?

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Kommentare 16
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 6 Monaten

    Wenn man sich die "Nebendiskussion" unten im KommentarBereich absieht zum Thema Atomkraftwerke - dann hat die Atomlobby wirklich ihre gehirnwäsche in unserer Gesellschaft gut ...hinbekommen.
    Und die Fossil-Lobby, die eindeutig uns nachweislich gelogen betrogen und manipuliert hat, schafft es über ihre "konservativen" Vertreter in den Parlamenten immer noch, die schuld an jetzigen Problemen den neuen Energien zu zuschieben... ähm, echt raffiniert...

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 7 Monaten

    Letztlich läuft es auf Eines hinaus: begreifen genug Menschen die Dringlichkeit wirklich? Wenn das nicht der Fall ist, werden sie immer Leute wählen, die ihnen erlauben, weiterzuemittieren, und Leute abwählen, die die Änderungen herbeiführen wollen.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor 7 Monaten

      Nach meinem Verständnis von Politik wäre es Aufgabe von politischen Entscheidungsträger:innen, Wählerinnen und Wähler von der Notwendigkeit einer guten Klima-Politik zu überzeugen. So kommt bzw. bleibt es so, wie du sagst.

    2. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Etwas, das man mit einem gewissen Recht auch den Grünen vorwerfen kann: das Gefühl der Dringlichkeit vorauszusetzen.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Was wäre denn eine guteKlimapolitik, in einer Welt, in der das Klimaproblem weltweit nicht als das dringendste Problem gesehen wird? Hier wird immer von wir und den Menschen gesprochen. Aber es gibt kein globales kollektives wir. Und gute Klima-Politik kann nicht darin bestehen ein Land, eine Region wirtschaftlich und politisch zu ruinieren. Leider ist also die Wirklichkeit viel komplexer und voller sich widersprechender Tendenzen.

      https://m.facebook.com...

    4. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor 7 Monaten

      @Thomas Wahl Wenn ich mir die bereits heute spürbaren – auch wirtschaftlichen – Folgen der Klimaerwärmung anschaue, dann vermute ich, dass eher die zögerlichen Reaktionen auf die Klimakrise die Wirtschaft ruinieren als die bisher beschlossenen bescheidenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise.

    5. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Welche Folgen haben denn bisher die deutsche Industrie/Wirtschaft getroffen? Das stimmt doch nicht. Wir haben hunderte Milliarden in die Energiewende investiert. Das sollen also nur bescheidene Maßnahmen gewesen sein? Und angeblich sollte das ja einen Wirtschaftsboom entfachen.

    6. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor 7 Monaten

      @Thomas Wahl Deutschland gehört nicht zu den Vorreitern in Energie- und Verkehrswende, sondern fällt zumindest in Brüssel immer wieder als Bremse auf.

      Zu den wirtschaftlichen Folgen und Kosten in Folge der Klima-Krise: Zunehmende Waldbrände, vertrocknende Wälder, schneelose Wintersportgebiete, zu tiefe Wasserstände im Rhein in 2022, die Kosten der Überflutungen in 2021, der Rhein könnte in 30 Jahren seine Hauptquelle verlieren (https://www.fr.de/pano...), die deutsche Industrie verursacht massive Umweltkosten (https://correctiv.org/...), die hohe einseitige Abhängigkeit von russischem Gas hat bereits zu enormen Kostenbelastungen geführt (statt früher auf klimaverträgliche Energie zu setzen), etc. Die Wirtschaft trifft das stark gebremste Reagieren auf die Klima-Krise schon heute heftig. Vom verpassten Schwenk in der Autoindustrie ganz zu schweigen und auch von der fragwürdigen Fixierung auf auf Wasserstoff, der nach heutigem Wissensstand nur in Nischen relevant sein wird.

    7. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Das Deutschland die teuerste und unsinnigste Energiewende praktiziert, da stimmen wir wohl überein. Wir simulieren den Vorreiter nur. Aber genau das ist eben teuer und bringt wenig. Ausser Schaden für die Wirtschaft und den Wohlstand.

      Ansonsten: "Die Mär von der Zunahme der Wetterkatastrophen"?

      https://axelbojanowski...

    8. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor 7 Monaten

      @Thomas Wahl Dass die deutsche Energiewende nur unsinnig ist, würde ich nicht behaupten. Sie ist vor allem zu zögerlich und zu halbherzig im Vergleich zu anderen Ländern. Und die Fokussierung auf Wasserstoff als Ersatz für Erdgas und Benzin ist sicher ein deutsches Alleinstellungsmerkmal und deshalb – neben einigen anderen gewichtigen Gründen – zum Scheitern verurteilt.

      Nun ja, mit seiner These steht der Herr Bojanowski doch wohl eher allein auf weiter Flur. Er ist kein Klimaforscher und deshalb traue ich dann doch lieber denen, die etwas von dem Thema verstehen, also den seriösen KlimaforscherInnen, die nicht durch steile Thesen ihren Marktwert aufbessern müssen. Und wer als Journalist bei der WELT arbeitet, den sollte man sich auf seine Seriösität hin schon sehr genau anschauen, denn dass die WELT als Springer-Blatt ein Sprachrohr der Fossillobby ist, ist nun auch hinlänglich bekannt.

    9. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Ich würde lieber über die m.E. ernsthaften Quellen und Fakten sprechen, die Bojanowski anführt und nicht über Vorurteile gegenüber anders positionierten Medien. Ich hab mich lange genug mit der EE-Lobby herumgestritten um deren eigene Seriosität nicht zu überschätzen. Das Urteilen ad hominem ist m.E. ein ziemlich unwissenschaftliches und auch undemokratisches Herangehen, hat in meinen Augen was Diskriminierendes. Bojanowski hat für seriöse Printmedien gearbeitet wie etwa Die Zeit, SZ, Nature, Geoscience und Geo. Er studierte Geowissenschaften (nach eigenen Aussagen mit den Schwerpunkten Paläoklimatologie, Geophysik und Meereskunde). Um Zeitreihen von Wetterereignissen zu interpretieren muß man weder Klimaforscher sein noch muß man sich auf diese verlassen.

    10. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Wer in Zeiten wo jedes Gramm CO2 zählt, wer diese Wichtigkeit für die verhinderung der Erderhitzung auch lauthals propagiert und dann KKW abschaltet, die mal 30% des Stromes in D erzeugt haben, handelt in meinen Augen unsinnig - vorsichtig ausgedrückt. Von der Vernichtung von Volksvermögen ganz abgesehen.

    11. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor 7 Monaten

      @Thomas Wahl Die Abschaltung der AKW war das Ergebnis einer gesellschaftlichen Debatte seit den 1970er Jahren über die Gefahren von AKW und der Endlagerung AKW, die ihren Lebenszyklus hinter sich haben. Harrisburg, Sellafield, Tschernobyl, Fukushima haben sehr deutlich gemacht, dass die Gefahren, die von AKW ausgehen, nicht nur theoretischer Natur sind. Bezieht Mensch den Bau, die Laufzeit, den Abriss und die anschließende Lagerung des atomar verseuchten Mülls mit ein, dann ist die Klimabilanz nicht mehr so glänzend und die Kosten kaum politisch verantwortbar – auch das ist eine Form von Vernichtung gesellschaftlichen Kapitals.

    12. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten · bearbeitet vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Das war doch nie eine wirklich wissenschaftlich/gesellschaftliche Debatte. Es war eine relativ kleine aber lautstarke Minderheit, die mit Angst und halbwahren Argumenten außerparlamentarisch die Demokratie unter Druck gesetzt hat. Und selbst wenn, auch gesellschaftliche Diskurse bringen oft nicht richtige oder effektive Ergebnisse. In den 70er und 80er Jahren spielten Klimaargumente gar keine Rolle. Man hat dann Kernkraft eher durch Kohle ersetzt, deren Nutzung nebenbei gesagt viel mehr Radioaktivität freisetzt. Und seit 1970 ist wissenschaftliche-technisch viel passiert. Weder das Kostenargument noch die Endlagerung stimmen wirklich. Ich würde das ja noch ernst nehmen, wenn man ernsthaft die Verfügbaren seriösen Daten zur Kenntnis nehmen würde und die EE ebenso ernsthaft auf ihre Probleme hin analysiert. Aber dort gilt das Vorsorgeprinzip eher nicht. Einwände sind dann nur bösartige Bemühungen der Atom- oder Kohlelobby.

    13. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Jürgen Klute Das alles mag Ergebnis einer gesellschaftlichen Debatte gewesen sein, aber mit dramatischen Folgen. Und nun wird hoffentlich eine neue Debatte diese Folgen korrigieren.

      "Warum Erweiterungsinvestitionen in den energieintensiven Branchen ausgerechnet ab dem Jahr 2000 ausblieben, erläutern die Autoren nicht. Bardt und Bakakis verweisen nur auf die generelle Bedeutung der Kosten von Strom und Gas. Es fällt jedoch auf, dass der Beginn der Investitionszurückhaltung ab 2000 genau mit dem Beginn der Energiewende in Deutschland zusammenfällt.

      Dass sich damals die rot-grüne Bundesregierung von Gerhard Schröder (SPD) auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verständigt hatte und den Ökostrom-Ausbau vorantrieb, dürfte aus Investorensicht zwar kein Problem gewesen sein. Doch der zweite Teil der Energiewende, der „Atomkonsens“ des Jahres 2000, hatte durchaus das Zeug, Investoren massiv zu verunsichern.

      Denn durch ihn wurde nicht nur der Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland verboten. Die Laufzeit der Meiler wurde zudem auf 32 Jahre begrenzt und damit der Nuklearausstieg zum ersten Mal faktisch auf 2021 terminiert.

      Als der Atomkonsens 2002 als Bundesgesetz verabschiedet wurde, stand fest, dass Deutschland innerhalb von 20 Jahren ein Drittel seiner Kraftwerkskapazität aufgeben würde. Es kann kaum verwundern, dass sich danach keine Investoren mehr fanden, die bereit gewesen wären, Geld in Großanlagen der energieintensiven Industrie zu stecken, die oft eine Lebensdauer von 50 oder gar 70 Jahren haben.

      Daran hat sich bis heute nichts geändert. Während etwa Frankreich seiner Industrie über den sogenannten ARENH-Mechanismus billigen Atomstrom für 42 Euro pro Megawattstunde zur Verfügung stellen kann, lagen die deutschen Industriestrompreise im vergangenen Jahr bei 533 Euro pro Megawattstunde und notierten auch im ersten Halbjahr 2023 noch mit 265 Euro um ein Vielfaches über dem Niveau der französischen Wettbewerber."

      https://www.welt.de/wi...

  3. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor 7 Monaten

    Danke für den taz-Beitrag. Das Ende sagt es klar und deutlich:

    ...schließlich haben wir uns über Generationen an eine Welt mit Wirtschaftswachstum gewöhnt.

    Noch viel länger haben wir uns jedoch an eine Welt gewöhnt, die uns mit ausreichend Nahrung, sauberem Wasser, erträglichen Temperaturen und Luft zum Atmen versorgt.

    Für eine der beiden Welten müssen wir uns entscheiden.

    Denn beides auf einmal geht nicht.

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