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Volk und Wirtschaft

Systemrelevanz - der Ritterschlag für Branchen?

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlSonntag, 11.10.2020

Wer ist als Branche systemrelevant und wer in bestimmten Krisen in besonderem Maße? Jeder Wirtschaftszweig wäre es natürlich gern, ist damit doch auch die Möglichkeit verbunden besondere Unterstützung und Regeln zu fordern. Dabei ist es erstmal egal, ob diese Tätigkeiten besonders populär sind oder nicht:

Wenn Fachleute über Systemrelevanz reden, dann geht es um eine simple Frage: Welche Arbeiten müssen weitergehen, weil sie Schlüsselleistungen fürs gesamte Land bereitstellen, ohne die alles andere zusammenbricht? Dabei ist es egal, ob die Tätigkeit warme Gefühle weckt und ob sie als sinnstiftend oder altruistisch gilt. Deshalb galten Banken schon immer als systemrelevant: Ohne sie stockt der Geldverkehr, die Unternehmen kommen nicht mehr an ihr Geld, viele gehen pleite. Einerlei, ob man Banker mag oder nicht – wenn der Staat die Banken nicht rettet, hat er hinterher noch weniger Geld für all die wünschenswerten Ausgaben. Selbst wenn die Bankenrettung also Milliarden kostet, ist das gut angelegtes Geld, das noch größere Verluste verhindert. So ging das Argument.

Aber eigentlich muß in unseren stark arbeitsteiligen und vernetzten Gesellschaften die Frage lauten, für welche Teil-Systeme sollen die Branchen  überhaupt relevant sein? Eine Studie hat sich daher die verschiedenen Branchen nach ihren wechselseitigen ökonomischen Input/Output-Verflechtungen vorgenommen. In diesem Sinne ist etwa die Logistikbranche von besonderer Wichtigkeit. Auch wenn z.B. das Gesundheitssystem in einer Pandemie an vorderster Front steht, ohne die Lieferung von Medikamenten, Lebensmittel oder Materialien, könnten Krankenschwestern und Ärzte nicht arbeiten. Ähnliches gilt für den Energiesektor oder die IT-Wirtschaft.

Und dann noch die Frage der langfristigen Bedeutung von Wirtschaftszweigen:

Die meisten Arbeitsplätze sind abhängig von „sonstigen Unternehmensdienstleistungen“ – eine muntere Mischung von Sicherheitsdiensten, Sekretariatsdienstleistern und anderen Branchen. Wenn die für eine Milliarde Euro weniger arbeiten, dann sind rund 35.000 Stellen gefährdet. Der Grund: Diese Berufe lassen sich kaum ersetzen. Wenn sie ausfallen, dann trifft das alle Branchen. Die Preise steigen, und die Menschen haben weniger Geld für anderes übrig; also gehen überall Arbeitsplätze verloren, so schätzen es die Ökonomen.

Gefolgt von Künstlern und Kneipern - die arbeiten in guten Zeiten sehr personalintensiv - ein Wegfall trifft damit viele Menschen direkt. Bleibt die deutsche Automobilindustrie. Unter dem Gesichtspunkt Anzahl der wegfallenden "Arbeitsplätze" findet man sie nicht ganz vorne

Probleme in der Autoindustrie kosten weniger Arbeitsplätze als in anderen Branchen. Pro verlorener Milliarde an Wertschöpfung in der Autoindustrie gehen insgesamt rund 10000 Arbeitsplätze verloren, wenn auch relativ gut bezahlte.

Allerdings strahlen die Autobauer schnell auf die Zulieferer etc. aus. 


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